sind, wird doch die an sich liebliche Arie seines Pinsels ermüdend.
Auch das historische Genre, an dessen Spitze der effektvolle IV. lHeg
steht, erfreut sich keiner besonderen Zugkratt. Der technisch tüchtigste
unter den hieher gehörigen Pilotyschülern, J. Beim-zur, zeigt ZWGP na-
mentlich in Rococodarstelltingen grosse Erfolge in der Wiedergabe des
Beiiverks, der Stotie und Geräthe, vermag jedoch die Charakteristik des
Lebenden nicht zu gleicher Höhe zu erheben. Andere, wie F. Burfh,
J. Hertericlz, O. Seitz, suchen die der historischen Darstellung nöthige
Mitte zu linden, haben sich aber bisher im Erfolge unsicher be-
wiesen. Auch das schon in den ersten Proben überraschende Ta-
lent IIerm. Kaulbcichrls, des Sohnes unseres weltbekannten Meisters,
fühlte sich in richtiger Empfindung dessen, was der bis inls Detail
durchgeführte coloristische Realismus verlangt, Wohler im reinen
und vorwiegend eleganten Genre, als in der Darstellung histori-
scher Persönlichkeiten, in der Weise, welche L. r. Hagn, geb. 1820,
der in seiner wömischeii Bibliotheka eines der feinsten Interieurs
der neueren Zeit gegeben, seit längerer Zeit angebahnt hatte.
Moderne Eleganz weiss Claud. Schraudolplz, jun., neben H. Kaul-
bach das hervorstechendste Beispiel des durch die Zeit unver-
meidlichen Abfalls von der väterlichen Richtung, stinnnungsvoll
zu erfassen.
Dankbarer als diese zumeist auf der Gränze zwischen dem Genre
und
de
Gebiete
der
idealen
und
historischen
Kunst
schwebenden
Stoffe erwiesen sich jene, welche von jeher den Haupttumnielplatz
der Gcnremalerei bildeten, nemlich die der kleinbtirgerlichen und
bäuerlichen Sphäre. Ein wesentlicher Vorzug liegt schon in der
prinzipiellen Auffassung dieser Gattung vornehmlich durch die Mün-
chener Genremaler, welche in echt deutscher Gemüthlichkeit auf die
einfachen Thätigkeiten, Unterhaltungen und Empfindungen des naiven
Volkthumes einzugehen wissen, ohne in die Carricatur und Persiflage
der Niederländer, in die llrIitleiderweckungsucht der Engländer oder
in die landschaftliche Auffassung der Franzosen, denen das Land-
volk wie Bäume oder Vieh nur als Theil der Stimmungslandschaft,
zu erscheinen pflegt, zu verfallen. Ja statt Carricatur oder socialisti-
scher Tendenz steigern manche das ländliche Leben zu beinahe idealer
Ielühe, wie E. Young, welcher in Form und Farbe, in Genrestoff und
Landschaft eine gleich festliche Schönheit anstrebt. Aelinliches er-
strebt T11. hy-Iiiifz, wie jener ein Schüler Pilotfs, doch jetzt nach