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kampfa gezeigt hat. Die Wirkung coloristischer Gegensätze und das
Aufsuchen überraschender Lösungen bleibt indess immer die Haupt-
sache, wobei dann freilich auch nicht selten ein beabsichtigter Con-
trastetfekt misslingt, wie z. B. das Brustbild einer Römerin im Mu-
seum zu Basel trotz grasgrüneln Schleier im Incarnat doch noch
grün bleibt. Gleichwohl kann dieser Zukunftsmalerei der Werth
nicht abgesprochen werden, der freilich erst dann völlig klar werden
wird, wenn das Stadium des Experiments überwunden und das
rechte Maass gefunden sein wird.
Einen gemässigteren Weg hat Ansclm Fenerbaclt, 1829 als der
Sohn des bekannten Humanisten und als der Enkel des berühmten
Criminalisten Feuerbach zu Speier geboren, betreten. Die WÄ Scha-
doxwsche Schule, in dessen speziellen Unterricht er sich zunächst
1846'begah, hatte seiner lebhaften und auf das Grosse gerichteten
Phantasie unmöglich entsprechen können; mehr die Münchener, in
welche er zwei Jahre später übersiedelte; doch war hier der Ein-
druck, den Rahl, damals eine Zeit lang in München niedergelassen,
auf ihn ausübte, zu mächtig, als dass er sich für den ausgelebten
Cornelianismtls ocler- für den eben auftauchenden Realismus der
Schule ltätte bestimmen können. Rahl ähnlich an Beweglichkeit trat
er 1850 in die Antwerpener Akademie und 1851 in das Atelier
Cotttures, in welchem er zwar auch nur kurze Zeit blieb, jedoch
nicht ohne von der plitStlSßllßll Modellirtmg der Franzosen Nutzen
zuziehen, worauf er nach kurzem Aufenthalt in Carlsruhe als badi-
scher Stipendiat 1854 nach Italien ging, das ihn nun für lange Zeit
fesselte. Die in Venedig gewonnene Sicherheit hinsichtlich seines
Weges bewies er nun dadurch, dass er trotz der Ungunst, mit
welcher in Carlsruhe seine treffliche Copie der Assunta wie seine
im Geiste Tiziants gefassten originalen Arbeiten aufgenommen und
mit Entziehung des Stipendiums gewissermassen bestraft wurden,
doch bei seiner künstlerischen Uebcrzeugung beharrte, wie die bei
Baron Schack befindlichen Werke aus dem Anfang der sechziger
Jahre zeigen. Der römische Aufenthalt blieb dann auch nicht ohne
den Einfluss, welchen die Cinquecentisten im Vatican auf wenige
Künstler auszuüben verfehlen, die monumentaler und idealer Richtung
ltuldigten. Sein wGastmahl des Platos, in einem etwas kreidigen
Frescostyl gehalten, stellte sich unter die hervorragendsten Werke
der Münchener Ausstellung 1869, Während die folgenden bofphßug