und später in Berlin die belgische Malweise an die Stelle seiner
cornelianischen Schule und seines ungenügenden rosigen Colorits zu
setzen suchte. Seine nunmehrigen, zumeist dem historischen Genre
angehörigen Arbeiten sSalvator Rosa unter den Räuberne (1835),
eine wSpiel- und Kneipgesellschaftx (1837) aPabst Paul III., Luther's
Bildniss betrachtendk u. a. zeigen den allmäligen Ueber-
gang, welcher in dem wVerhör der Wiedertäufer nach der Einnahme
von Münsteratt) vollendet erscheint. tSo umgewandelt, ging Schorn
1845 Wieder nach München, Wo er die akademische Professur der
Historienmalerei 1847 erlangte, Welche er jedoch nur drei Jahre (er
starb schon 1850) bekleiden konnte. Ein grosses Gemälde, die
Sündflut darstellend, welches für München den Anfang der modernsten
Kunst bezeichnet, blieb unvollendet tttt").
Schorn hatte aber bei seiner Rückkehr nach München freundliche
Aufnahme und Gattin im Piloty'schen Hause gefunden und trat
dadurch in enge Verbindung mit einem strebsanien Kunstjünger,
seinem Schwager Carl Th. Piloty. Geboren 1826, war dieser durch
die Herausgabe des seit 1836 erscheinenden lithographischen Gallerie-
Werkes seines Vaters (t 1844) auf die Schätze der Pinakothek auf-
merksamer gemacht worden, als diess den Cornelianern im Allge-
meinen nahe gelegt ward, und namentlich die von den letzteren
weniger geschätzten Rubens, Van Dyck und die Spanier, in dieser
Sammlung bekanntlich hervorragend vertreten, hatten auf den jungen
Mann, welcher u. a. Rubens grosses sjüngstes GGPlChtx stückweise
in natürlicher Grösse copirte, einen bestimmenden Einfluss geübt.
Schorn konnte ihn in dem Gedanken, den Bann der Alleinberechtigung
der Formschönheit zu brechen und der farbigen Realität Wieder die
Concessionen zu machen, Wie sie diese Schulen mit so grossartigem
Erfolge gezeigt haben, nur bestärken, wenn auch der Rath des
Freundes wie die eigene Ueberzeugung unseres Künstlers dahin ging,
die Studien nach den älteren Coloristen wie nach der Natur zunächst
in realen Gebieten, namentlich im Genre, zu erproben. Zeigte nun
von den früheren Werken adie sterbende Wöchnerina (1849) noch
einige Unsicherheit, so entfaltete adie AYHYUGK, Welche mit ihrem
Die beiden letzteren in der Nationalgallerie zu
"Ü (1843-45). Im Besitz des deutschen Kaisers.
"Ü In der Neuen Pinakothek zu München.
Berlin.