Wicklung ebenso wie der bedeutendste Landschafter den Franzosen,
nemlich A. Brendel. Freilich hat dieser sein Gebiet ziemlich eng
gesteckt und von der ganzen Thierwelt beinahe ausschliessend die
Schafe als seinen Gegenstand erkoren; aber er entfaltet dabei nicht
blos eine erstaunliche Naturtreue, sondern wie z. B. im xHeimgang
zum Dorfea eine ungemein poesievolle Composition, oder wie in der
xTOllGttG des Hirtenc einen feinen und liebenswürdigen Humor,
welche das Thierbild zum Genre im besten Sinne erheben. C. Stefeck
dagegen, zunächst an Wouwermann sich anlehnend, cultivirt mit.
Erfolg, wenn auch in allzu gelecktcr Glätte, das Pferdestück, E. Hal-
Iatz, der übrigens auch im ländlichen Genre lobenswerth, vorwiegend
das Hornvieh, und der an die Weise einer Rosa Bonheur gemah-
nende E. Ockel neben dem Weidevieh auch das Hochwild, wäh-
rend H. Frecse", J. Arnold u. a. überhaupt dem Jagdstück zuge-
wandt scheinen.
Im Architekturbilde entwickeln Paul Gräb jzm, getreu
in die Fussstapfen des berühmten Vaters tretend, und E. Cauwer
eine vielleicht weltbekannte Meisterschaft, während C. Rundt mit
seinen italienischen Architekturen dieiältere Schule kaum mehr ab-
zustreifen vermag. Sonst ist noch E. Etoaldt zu nennen, nament-
lich in aquarellirten Architektur]andschaften glücklich.
Vergleicht man schliesslich die neueste Kunstthätigkeit Düssel-
dorfs und Berlins, so kann man nicht verkennen, dass Berlin der
früher bedeutend überlegenen rheinischen Kunststadt gegenüber
gewonnen hat. War früher die Abhängigkeit von der letzteren
entschieden und Vorgang wie Führerschaft in der Entwicklung un-
zweifelhaft auf deren Seite, so erscheint jetzt Berlin wenigstens
insoweit emancipirt, als es nur an jenen Einflüssen Theil hat, von
welchen jede deutsche Kunststadt mehr oder minder inficirt ist.
Düsseldorfs grosse Meister der älteren Schule haben entweder ihre
Thätigkeit eingestellt oder sind Berufungen nach Aussen gefolgt,
und seine Akademie hat die einstige Zugkraft entschieden verloren.
Die Künstlerschaft daselbst hat auch auf den früheren Zusammen-
hang verzichtet, durch welchen sie vordem in gegenseitigem Aus-
tausch der Errungenschaften einen so compacten und in freund-
SChüftliChOf Rivalität lebenskräftigen Charakter einer selbstständigen
Schule erhalten hatte, während jetzt der Einzelne auf eigene Faust im
eigenen Hause schaltet und waltet und zumeist nur auf den Aus-