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Buc]
III.
Cap-
Malerei
Gegenw.
xrt in
Düsseldorf
lnd
Berlin.
fast ohne Nachfolger blieb. Es lag weit näher im Anschluss ent-
weder an andere Vorbilder oder unmittelbar an die Natur, erreich-
bareren, gefälligeren und auch künstlerisch dankbareren Zielen sich
zuzuwenden. So hat der geschickteste unter Hildebrandfs Zeitge-
nossen, Ch. Hoguet, die Franzosen und grossen Niederländer zu
Rath gezogen, und je nachdem er sich mehr nach dieser oder jener
Seite wendet, die verschiedensten Manieren zu Tage gefördert, gleich
tüchtig in Strand- wie Binnenlandschaften, und seiner trefflichen
Staffage ein oft an das Genre streifendes Gewicht verleihend. Ander--
seits drängte man das stoffliche Element und Interesse beträchtlich
in den Vordergrund, wie denn die Mehrzahl der Künstler wieder zu
italienischen Motiven zurückkehrte, die sich noch aus Schinkels
Tagen einer besonderen Beliebtheit erfreuten, während eine nicht
viel geringere Zahl in den Alpen die Mappen füllt, und Salons wie
Ausstellungen mit Schweizerseen, Gletschern und Matten erfrischt.
An der Spitze der letzteren stehen die tüchtigen A. Jenny, C. Triebe!
und O. Prcss, der letztere ll"IOl1(lbOl0l1ChtlJl'lg' liebend, welchen A. Suk-
kert, der gelegentlich auch nach Oberitalien übergreift, sich anschliesst.
Italien vorwiegend cultiviren H. Esclzke, einer der bedeutendsten
unter den neuern Landschaftern, der auch in Nordfrankreich (Bre-
tagne), G. Busse, der manchmal an der afrikanischen Küste sich
Stoffe gesucht, J. Fimnereich, auch in- Schweizerseeen glücklich,
A. Hertel, E. Körner, E. Linclire, A. Liettei-oth und C. Seifert, Wobei
fast ausschliessend Unteritalien die Motive liefert und die Mehrzahl
vorzugsweise auf Capri capricirt erscheint.
Der nordischen Landschaft dagegen huldigt L. Douzette mit
ausgesprochener Vorliebe für Mondbeleuchttlng, lt]. Erdmiamz mit
Bevorzugung des Strandes, G. Pfltzrgradt mit der Undankbarkeit der
norddeutschen Ebene durch reichliche Architektur versöhnend. Ohne
Beschränkung im Stoffgehiet schalten M. Schmidt, derzeit in Kö--
nigsberg, der begabte C. Scherz-es," O. Iüzigge, E. Bernutlz und
A. Dressler.
In der Aquarelllanclschaft ragen C. Bennewitz v. Löfeln durch
poetische Auffassung, B. Fiedler in Triest durch seine interessanten
Darstellungen aus Venedig, Aegypten und Syrien und L. Sipangenbevgß.
der griechische Ruinen, deutsche Architekturen und Schweizer An-
sichten in gleicher 'l'refflichkeit zu geben weiss, hervor.
Die beste Kraft in der Berliner Thiermalerei verdankt ihre Ent-