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Sonst ist bei der Alpengebirgslandschaft mehr die Einwirkung (ja-
lame's und der mit der ebenso grossartigen als lieblichen Alpen-
natur besonders vertrauten Münchener Schule erkennbar. So bei
A. CViavaauzes, Tle. v. Eckcnbrecleer, Welcher später am Bosporus sich
nach orientalischen Motiven umsah, A. Kassler, auch in der west-
iphälischen Flachlandschaft PÜhIIIQDSKVOYlLlI, und B. Schnitze. Mehre
andere, wie J. Bernlzardi, F. Ebel, C. L. Fahr-back, H. L. Frische,
G. Gensclzozr, TV. "Heimert, P. Ilojfnzavm, C. Irmcr, C. Junglzeim,
F. Kreutzer, G. Oder und J. TVillroider lassen weder ein abge-
gränztes Stoffgebiet, noch eine bestimmte Eigenschaft erkennen.
C. Sclilesinger weiss mit Geschmack ländliches Genre in Schäfern,
Schnittern u. s. w., A. r. Wille romantische Gestalten mit der Land-
schaft zu verbinden, Während H. Lot und C. Seibels die Viehstaffage
beinahe zur Gleichwerthigkeit mit der Landschaft erheben.
Im Gebiete des reinen Thierstücks aber steht F. S. Lachen-
u-ite (T 1868), Welcher sich gelegentlich auch im militärischen Genre
versucht hat, obenan; in den Jagdstücken mindestens erreicht von
F. Deiker, neben welchem noch C. Kräne-r genannt werden darf;
im Architekturbild, das, wie das Thierstück, selbstverständlich
oft in die Landschaft hineinspielt, K. E. Conrad, in seinen Beleuch-
tungseffekten freilich nicht selten Maass und Wahrheit übcrschreitend.
Der Entwicklungsgang der neuesten Landschaftsmalerei in
Berlin ist von der Düsseldorfs in manchem Betrachte verschieden.
Das tonangebende Haupt eines Achenbach, der die Aufgabe der
Inodernen Landschaft so wunderbar zu erfassen und durchzubilden,
als in grosser Mannigfaltigkeit nach verschiedenen Seiten hin vor-
zubilden vermocht, fehlt in Berlin. Der hervorragendste Landschafter
daselbst, Eduard Irlildebravzdt hat nämlich eine allzu eigenartige
und überdiess vielfach verfehlte Richtung eingeschlagen, als dass er
im Ganzen und Grossen bestimmend und richtungbildend hätte auf-
treten können; auch ist bei ihm specieller französischer Einfluss rnaass-
gebend gewesen. Geboren 1817 zu Danzig, war er _in der Schule
des Marinemalers Krause noch wenig gefördert worden, als er 1841
im Atelier E. Isabey's zu Paris einen ihm völlig neuen Weg betrat,
Statt der hellgrauen, glatten und geleckten YVeise seines von den
w
261.
Bruno Meyer ,
fg.
Edu:
Hildebran
Zeitschr.
bildende
Kunst
1869.