Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

mein populär geworden, schon in seinem 28. Jahre, und O. rPUuker 
Liitgozu, Hofmaler des Königs von Schweden mit kaum 37 Jahren 
(1866). Nennenswerth sind sonst noch F. Beiuke, C. Böker, 
E. Bosch, F. Boser, A. Büttler, M. Bykozrvslcy, H. Orola, B. Dahleu, 
O. Erdmanu, H. Ewers, Emzestiue Friedrichsen, J. Geerfz, Oarl Hof, 
P. Kißdefiöh, A- Kmdler, L. Kolite, H. Plathuer, J. Scheureuberg, 
C. Saeleis, Th. Schutz, W. Simuzler, H. Sonderumuizz, E. Stummel, 
G. Steuer, L. Toussaiut. Q M_ Web],  
Auch in Berlin war der Uebergang zur neuen Richtung durch 
Meyer von Bremen und die Gebrüder Ed. und Wilh. Alex. Meyer- 
heim trefflich vorbereitet, durch letztere umsomehr, als Eduard'5 
Söhne, Franz und Paul, in die Fussstapfcn des Vaters tretend, 
gleiches Talent mit entschiedenem Anschluss an die neuen Bestre- 
bungen verbanden, wobei Franz Meyerlzeimis Familienscenen an 
Liebenswürdigkeit jene des Vaters und Meyer's von Bremen erreich- 
ten, während Paul durch sein Affengericht und Affenbankett, seine 
Thierfabeln, Märchen und anderes Thiergenre, worunter adie Me- 
nageriee in Paris mit der goldenen Medaille prämiirt ward, sich 
sein eigenes Gebiet schuf und mit hinreissender Komik zu würzen 
verstand. Auch der schon (S. 435) erwähnte C. Becker hatte den 
Weg von seinen idealistischen Anfängen zur coloristischen Behand- 
lungsweise der Gegenwart gefunden und seit seinem vielbewuntlerten 
aBeSUCh Carl V. bei Fuggerwt) namentlich in seiner Sehachparthie 
aus Götz von Berlichingen und in wAlbrecht Dürer zu Venedige das 
historische Genre mit blühendem Colorit in der Weise der Belgier 
gepflegt; im Porträt aber, wie die Gallerie Ravene in Berlin zeigt, 
in Farbenetfekten manchmal zu weit gegriffen. Nächst diesen steht 
obenan Fr. Kraus, durch seine reizvollen modernen Scenen nicht 
minder beliebt als durch Darstellungen aus der Rococozeit und dem 
117. Jahrhundert und sich mit beiden ebenbürtig neben die Meyer 
und Meyerheim stellend, selbst aber wenigstens im Salonfach von 
seiner Schülerin Emma Sehoultz erreicht. Fr. Werner aber ist nicht 
mit Unrecht der Berliner Meissonnier genannt worden, wenn es ihm 
auch, gewissermassen als einer Verfeinerung Menzels, an der Ori- 
ginalitüt seines französischen Vorbildes gebricht. 
Eine der bedeutendsten Kräfte des modernen Berliner Genre, 
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ZU 
Berlin
	        
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