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IV
Buch.
III.
gl p
Malerei
der
Gegenw.
in
lrt
Düsseldorf und
Berlin.
Die beiden Meister wurden freilich von der grossen Zahl der
übrigen Düsseldorfer Genremaler nicht erreicht. Doch war Hub.
Salentin, geb. 1822 zu Zülpich, vielleicht nur durch den an Q. Metsys
gemahnenden Umstand, dass er 14 Jahre lang als Schmied den
Hammer schwang, verhindert, eine ähnliche Höhe zu erreichen,
Welcher er von 1850 an unter C. S0hn's und Tidemandls Leitung
rasch zustrebte. Seine Wallfahrer an einer Heilquelle und Wallfahrer
an einer WaIdkaIJeIIei) sind von bezaubernder Empfindung und
sonniger Farbenfrische, und auch sonst sind besonders seine auf
Gottesdienst bezüglichen Scenen von anmuthvollstem Reiz. Auch Carl
Sohns Neffe, W. Sohn, geb. 1830 zu Düsseldorf, zeigt an seiner
schönen aConsultation bei einem Rechtsanwalteitt) in der reizenden
Verschämtheit der Tochter der rathholenden Dame eine Tiefe, wie
sie einem Terborch nie gelungen; doch auch in der Mutter wie in
dem Advokaten die noch unausgeglichenexi Gegensätze von Hals- und
Rubens-Studien und unmittelbarem Realismus. An Jordan lehnt
sich F. Hiddemaiziz, der durch seinen wSchiffbau im
durch die aPreussischen Werber zur Zeit IPriedrich des GPOSSGIM T),
wie durch die Stiche nach seinem aQuartette und aaus alter
Zeitk 11-) bekannt geworden, während F. Ingenmey durch Stoffgebiet
und Behandlung an Vautier, C. S. Litschauer (t 1871) und C. Lasch,
dessen vlieimkehi" von der Kirmesc, ades alten Lehrers Geburtstags
und vVerhaftung eines Schmiedse alle Anerkennung verdienen, an
Knaus gemahnt. B. Nordenberg und E. Volkers bewegen sich in
provinziellen Schranken, der erstere als Schüler Tidemand's im Ge-
biete des skandinavischen Volkslehens, der letztere in Darstellungen
aus Rumänien. Breite realistische Kühnheit bei grauer Farbe zeigen
A. Nilmtozokiis meist kriegerische Pferdescenen. Zwei andere Künstler,
welche schon die höchsten Erwartungen erweckt hatten, sind der
Kunst zu früh entrissen worden, nemlich L. Kachel, geb. 1830,
T 1858, dessen empfindungsvolle vMinnea H-t) durch den Stich unge-
t) Das erstere Bild im R. W. Illuseunl zu Cöln; das
gallerie zu Berlin.
w") Von 1866. Im städtischen Museum zu Leipzig.
Im Schlosse Babelsberg bei Potsdam.
1') In der Nationalgallerie zu Berlin.
T?) Gestochen von Trossin und von Dinger.
ITT) In der Kunsthalle zu Carlsruhe.
letztere
in
del
National-