fänglichere Schöpfungen gelangen ihm Weniger, Wie die von König
Mak II. von Bayern bestellte Darstellung des wBaues der Pyra-
miden: f), wobei die Localtöne zu wenig zu einheitlicher Gesammt-
Wirkung verbunden und die Composition allzusehr aus Modelliiguren
zusammengesetzt und iin Einzelnen posirt erscheint. Als weit be-
deutender muss Acl. F. E. Jfenzel, geb. zu Breslau 1815, bezeichnet
werden, welcher frühzeitig französischen Vorbildern nachstrebend
mit kleinem Genre, Arabesken, Vignetten u. s. w. begann, bis ihn
die Herstellung der Illustrationen zu Kuglefs Friedrich dem Grossen
auf die Geschichte der Zeit dieses Königs wies. Der Ueberfall von
Hochkirch, der Besuch Friedrich WVilhelm I. in einer Dorfschule u. a. m.
zeigten, wie gründlich sich der Meister in die Gesammterscheinung
gefunden, während er in seinem Colorit nach jener etwas krausen
Bewegtheit und Lebenswahrheit suchte, in welcher er freilich lange
den rechten Punkt nicht zu finden vermochte. Auch sein wDiner
Friedrich des Grossen in Sanssoucic i") erscheint bei fesselnder
Wahrheit der Figuren des Interieurs und übrigen Beiwerks noch
etwas ziegelig, aquarellartig und ungleich durchgeführt, und die
wKrönung des Königs Wilhelm I. in Königsberg.(1862yßtt) als ein
trockenes Ceremoniebiid mit hartem, durch die gebotenen Staats-
gewänder Linerfreulichem Golorit. Dagegen haben neuerlich kleinere
skizzenartige Werke des Meisters, mit denen er sich in einer neuen
lediglich in Farben wirkenden Technik versuchte, wie das sMissions-
fest bei Bad Kösene und namentlich der fesselnde swochentag in
Pariss durch die auf alle Zeichnung verzichtende und rein colo-
ristische Meisterschaft einen wahrhaft zauberhaften Eindruck hervor-
gebracht und sich in die erste Linie aller in Wien versammelten
Werke gestellt.
Selbstverständlich ist ein Schüler-Anschluss an Menzel weniger
möglich als an Richter oder Schrader, zwischen welchen die neue
Berliner Historienmalerei zu schwanken scheint. Freilich spielten
dabei spezielle französische oder belgische Einflüsse herein, deren
Art dann den einzelnen Künstlern ihr individuelles Gepräge verlieh.
S0 war es längere Schulung in Paris, welche R. Heimeberg sehr zu
4) Im k, Maximilianeum zu München.
Eigenthum des Vereins der Kunstfreunde
Mt) Im k. Schloss zu Berlin.
Berlin.
in