der Kronprinz u. s. w. mit militärischem Gefolge dargestellt werden,
als Reiterbildnisse nicht in das Gebiet der Geschichtsmalerei. Selbst
in Darstellungen, wie wder Kronprinz erhält am Abend von Königs-
grätz den Orden pour le meritea oder sdie Begrüssung des Kron-
prinzen und Prinzen Friedrich Karl bei Chlumk überwiegt das Bild-
niss. Kriegsdarstellungen aus der Gegenwart gelingen ihm jedoch
entschieden besser als solche aus der Vergangenheit, wie diess, der
verunglückten xSchlacht bei ASCRlOYM aus seiner früheren Zeit nicht
zu gedenken, die keineswegs gelungenen Scenen aus der Zeit des
Grossen Friedrich, der wSiegesgesang nach der Schlacht bei Leuthene,
die sParade Friedrich des GYOSSGIR: und sFriedr-ich der Grosse an
der Leiche Schwerin's in der Kirche des Margarethenklosters bei Praga,
zeigen, in welchem letzteren Bilde übrigens die Interieurbeleuchtung
den kräftigen satten Ton seiner Bildnisse nicht zuliess; doch ist
auch unter den nicht der Gegenwart entnommenen Kriegsscenen
wBlüchefs Uebergang über den Rhein bei Caube immerhin als ein
treffliches Werk zu bezeichnen. Gamphausen hat übrigens den An-
stoss zur Cultivirung des modernen Kriegsbildes in Düsseldorf gegeben,
das seitdem durch Oh. Sell, E. Häuten, A. Northen und Gg. Bleibtreu,
der letztere jetzt nach Berlin übergesiedelt, vorzüglich vertreten ist.
Die Genannten, Welche sich beinahe ausschliessend der Darstellung
der letzten Kriege, des dänischen, lareussisch-österreichischen und
des deutsch-französischen gewidmet, auch durch Studien auf den
Kriegsschauplätzen selbst reichlich Gelegenheit zur Entwicklung ihrer
erfreulichen Begabung und zu eigener Anschauung gefunden haben,
sahen sich dadurch doppelt auf realistische Auffassung hingewiesen.
In Berlin sind in der Historienmalerei nächst Schrader, der
unter den Düsseldorfern bereits genannt worden ist, besonders
Gustav Richter und Ad. Menzel hervorzuheben. Der erstere, vorfl
Bildniss ausgehend, in welchem Fache er auch durch das Porträt
seiner Schwester rasch zu ausserordentlichem Rufe gelangte, hatte
in einer sErweckung von Jairi Töchterleim den Principien der Düssel-
dorfer Schule mit mehr Modell- und Farbenrealität als selbst Lessing
gehuldigt, aber dann in der Weise der Franzosen durch Studien im
Orient seine Coloristik noch weiter entfaltet. AüCh in COI1Stantin0pel
und Aegypten ging er besonders Porträts oder bildnissartigen Ein-
Zelfiguren nach, deren Durchführung seinem nicht geringen Schön-
heitssinne einen in Deutschland neuen Schauplatz bereitete. Um-