geb. zu Aachen 1820, so lange sie sich an die Historie hielten. Von
den jüngeren Historienmalern Düsseldorfs aber haben sich Alb. Baur
und M. v. Beckerratlz wenigstens durch je ein bedeutenderes Werk
einen Namen gemacht, so der erstere, nun in Weimar wirkend,
durch sein stimmungsvolles Bild xdie Bestattung einer christlichen
Arenamartyrerimt), der zweite durch das an Rethel gemahnende
sBegräbniss Alarich's im Bett des Busentowr)
Während aber einerseits die Bendemannsche Weise durch P. Jansen,
welchem das Glück einen monumentalen Auftrag im Rathhause zu
Bremen verschaffte, dessen O. Knille in Hannover nach dem hiefür
geschaffenen Carton mindestens ebenso würdig gewesen wäre, sich
fortsetzte, hat der Leys'sche Archaismus seinen Weg auch nach
Düsseldorf und in der Person des Bussen Ecl. von Gebhardt einen
tüchtigen Vertreter gefunden. Seine religiösen Darstellungen, wie
sAbendmahle, xEPWGCkUDg der Tochter des Jairusq, sKreuzabnahmeQ,
))An's Kreuz mit ihma u. s. w. verbinden das Studium der alt-
deutschen Meister und spanischen Naturalisten mit rücksichtsloser
Naturwahrheit, wobei auf Farbenschönheit ganz verzichtet ist.
Eines besonderen Erfolges erfreute sich Düsseldorf im kriegerischen
Geschichtsbild und Genre. Obenan steht hierin W. Camphazisen,
geb. 1818 zu Düsseldorf. Er hatte von Lessing angeregt seine Stoffe
zunächst dem dreissigjährigen Kriege und später der gleichzeitigen
englischen Revolution entnommen und dabei sich der seiner Schule
eigenen Glätte und vollendeten Durchführung betleissigt. Allein seine
Sicherheit namentlich in der Pferdedarstellung, dazu Leutze's Einfluss
liessen ihn von diesem kriegsgeschichtlichen Genre abstehen, um in
lebensgrossen Reiterbildern aus der preussischen Geschichte seinem
Drang zu markiger Breite der Pinselführung genügen und vorzugsweise
seine Bravour in der Darstellung scharf ansprengender Pferde, die
er meisterhaft en face zu zeichnen vermochte, im Grossen zeigen
zu können. Auch der Eindruck seiner Helden ist immer ein bedeu-
tender, wenn gleich Camphausen die Bezeichnung als Düsseldorfer
H. Vernet wegen der Monotonie seiner Werke nicht ganz verdient.
Es fallen auch diese Arbeiten, selbst wenn die königlichen Haupt-
gestalten, Friedrich der Grosse, der grosse Churfürst, Kaiser Wilhelm,
i
In der städtischen Gemäldegallerie zu Düsseldorf.
M) In der Schulteäschen Kunsthandlung zu Düsseldorf.