idealistischen Tendenz der Schule nur immer vertragen konnte.
Deshalb ist der Uebergang in Düsseldorf und in dem von der rhei-
nischen Akademie mehr als von der eigenen bestimmten Berlin ein
längst vorbereiteter und allmäliger: die Schüler gingen eben um
einen Schritt weiter als die Meister.
Die kleineren Fächer, Genre, Landschaft, Thierstück, Architektur-
bild und Stillleben waren, wie diess nach unserer früheren Darlegung
im Wesen der neuen Richtung liegt, vorangegangen, der Historien-
nialerei aber durch das Porträt die Brücke geschlagen worden.
Lessing namentlich hatte, seit Hildebrandt erlahmte, seinen Weg in
Landschaft und Historie stetigen Schrittes fortgesetzt und sich da-
durch ebenso an die Spitze der neuen Richtung gestellt, wie er
lange vorher als der Vermittler derselben an der Schwelle gestanden
War. Wenn er aber im Historienbilde die Höhe nicht erreichte,
welche er in der historisch staftirten oder reinen Landschaft erlangt
hat, so lag diess zum grossen Theile in der Unzugänglichkeit der
Historie für die neue Richtung. Es tritt überhaupt das Geschichts-
bild sowohl religiöser als profaner Gattung entschieden zurück und
der bedeutenderen Namen seiner Vertreter werden von nun an un-
gleich weniger, als sie in der vorigen Epoche gewesen waren.
Einer der talentvollsten Schüler Lessings (seit 1841), der
Amerikaner Eman. Leutze, hatte nach einigen anderen noch seiner
Schule getreuen Werken (vgl. S. 392) in seinem grossen Bilde
sWashingtons Uebergang über den Delaware 1776c in der Berliner
Ausstellung 1852 die neue Richtung zum ersten Male vollkommen
bethätigt. Es konnte nur beklagt werden, dass der bedeutende
Künstler, Wßlßllfll" durch vCarl II. von England letzte SOIFÖQK und
pAnna Boleyn überredet Heinrich VIlI., den Cardinal Wolsey zu
verabschiedenwt) auch auf der Münchener Ausstellung 1858 Auf-
sehen rnachte, nach einigen Jahren wieder in seine Heimat zurück-
ging und dort, mit der Ausmalung des Gapitols zu Washington
beschäftigt, schon 1868 starb. Gleichzeitig mit ihm hatte Jul. Schrader,
geb. zu Berlin 1817, den Einfluss seines Lehrers Th. Hildebrandt
abgestreift und in seiner wUebergztbe von Calais an Eduard III. von
1') Das erstere -im Besitz
dem des Baron Stein zu Cöln.
Kaufmanns
des
Jung
in
Paris ,
das
letztere
in