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zehn Jahre lang; in Weimar für die belgische Richtung; erfolgreich
Propaganda gemacht.
Eine merkwürdige Erscheinung bildet Ami. J. Wiertz, geb. zu
Dinant 1806, 1' zu Brüssel 1865 ü). Hatten bisher die Studien der
Antwerpener Akademie vorwiegend der eoloristischen Seite ihrer
grossen niederländischen Vorbilder gegolten, so wandte sich jetzt
Wiertz auf deren Formgebung und Composition. Daraufhin widmete
er in Paris lllld endlich in Rom auch den italienischen Meistern seine
Aufmerksamkeit. 1837 in die Heimat zurückgekehrt schien er an-
fangs nach der Wahl seiner Gegenstände den Classicismus David's
wieder erwecken zu wollen; doch wurde es bald klar, dass seine
Gestalten vielmehr bei Michel-Angelo als bei den antiken Statuen
der Museen anknüpften. Wie aber Tintoretto die Zeichnung Michel-
Angelds mit der Färbung Tizian's zu verbinden gestrebt, so glaubte
Wiertz eine solche Verbindung des ersteren mit Rubens in Form und
Colorit bewerkstelligen zu können. Der Vergleich mit Tintoretto liegt
aber auch noch in anderem Sinne nahe: dieselbe Lust an knäuelartigen
Verwicklungen, wie sie Tintorettds jüngstes Gericht und andere
derartige Compositionen zeigen, beherrscht auch den phantasievollen
Brüsseler Meister und zwar selbst noch in höherem Grade, als einst
Rubens oder Michelangelo. Dazu entspricht auch die coloristische
Wirkung der grösseren Wiertzschen Compositionen jener des ge-
nannten Venetianers, während die Formgebung weniger knöehern
und trocken ist und vielmehr an das üppige Fleisch des grossen
Antwerpeners erinnert.
Die chaotische Fülle und Phantasiewucherung, wie sie Wiertz
eigen, tritt aber in gleicher Weise auf, mag sich der Künstler in
religiösem oder profanem Gebiete bewegen. Sein Triumph Christi,
Le Phare du Golgatha, oder die Höllenempörung sind so phantastisch
überschwenglich, wie die aLa Pulssance
huniaine n'a point de limitesc, xdel" Homerische Kampfe, vdie letzte
KEIDOHGa und weine Scene der Unterwelttt, in welcher Napoleon von
Weibern mit Fleisch und Blut gespeist wird. Virie jedoch der
Ü Die hlehrzahl seiner
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Werke befindet sich noch im Atelis
angekauft und in ein Wiertz-Bluseul
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Bruxelles 1867.
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