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die wahnsinnige Liebe der Wittwe zum vollendeten Ausdrucke ge-
kommen ist. Auch im Genre ist Gallait in den beschriebenen Fällen
entschieden glücklich, wie in dem meisterhaften Bilde sSchmerzver-
gessenc, einer Gruppe von zwei wandernden Kindern, von welchen
der Knabe der erschöpft hingesunkenen Schwester mit der Geige
den Schmerz vergessen nlacht ö). Wie wenig dagegen die Allegorie oder
das Bildniss Sache des Meisters ist, hat die Wiener Ausstellung gezeigt.
Die Höhe Gallaifs wurde von Nie. de Kcyser, der sich enger
an WVappers ansehloss, nicht erreicht, weder in den grossen reli-
giösen Bildern noch in seinem Hauptwerke, der sog. Sporenschlacht
bei Courtrai 1302, welches mit Wappers' aletzten Augenblicken
Karl 1.x den Mittelpunkt des Salons 1836 bildete. Auch er hat wie
Wappers seinen Ruhm nicht weiter gesteigert, wenn auch das Bild
vKarl V. befreit die gefangenen Christensclaven in TIlHlSa, zu den
bedeutenderen Werken der belgischen Schule zu zählen ist. Einer-
seits wusste er seine Bubensstudien nie ganz zu verbergen und ander-
seits verfiel er nicht selten, besonders im Genre, einer stisslichen
Weichheit und coloristischen Verblasenheit.
Von der jüngeren Generation der Antwerpener Historienmaler-
schule ist nicht allzuviel Rülnnliches zu berichten. J. B. van Rooy,
J. vom Eycken und J. Stallaert blieben bei der Richtung Navez',
welche Verschaereiz mit römischen Cinquecentostudien, J. Portaels,
der neuestens im häuslichen Genre Erfolge errungen, H. de Caisizc
und E. Slingeizeyer mit der Schule Delaroche's zu verbinden strebten.
E. Wauters und A. Markclbctch dagegen suchten einen Mittelweg
zwischen der Coloristik seiner Antwerpener Schule mit der dunkel-
ernsten Haltung der archaischen Monumentalarbeitcn H. Leysä Als
bedeutendes coloristisches Talent ragt Jar. Ccrmak, Schüler Gallaifs
hervor, dessen wchristliche Mädchen in der Herzegowina von Baschi-
Bozuks für den Sklavenmarkt zu Constantinopel gefangenßt) durch
Auffassung und lebensgrosse Figuren in's Gebiet der Geschichts-
malerei gehören. Ch. Verlat, dessen vEinnahme von Jerusalemwrr)
von grosser Begabung zeugt, hat indess seinen Hauptruhm im Ge-
biete der Thiermalerei gefunden. Den Reigen schliesst Ferd. Putzt--
wels, seit 1872 wieder seiner Heimat zuriickgegelncn, nachdem er
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