der von den Manieristen angestrebten Patina ihrer Meister eine
frische Modernität zu erzielen, so macht doch die Sicherheit seines
Auftrags im Gegensatz zu der experimentellen Mühe der Franzosen
mehr den Eindruck einer angelernten Geschicklichkeit als den ivirk-
licher Originalität.
In der Folge neigte sich Wappers, wie das seine coloristisch-
realistische Richtung mit sich larachte, dem geschichtlichen Genre
zu, welchem auch sein bedeutendstes derartiges Werk, M191" Abschied
Carl I. von seinen Kindernc, angehört. Andere stehen beträchtlich
tiefer, wie wAnna Boleync, vKarl IX. in der
vKarl VII. und Agnes Sorela, wAbälard und Heloisea, xpetef der
Grosse in Zaandame, nKEtFI I. empfängt vor der Hinrichtung von
einer Dame eine HD5844, und xBocaccio liest der Johanna von Arra-
gonien seinen Decamerone vom. Die meisten von diesen leidenan Un-
klarheit des Inhalts, einige auch an verletzender Unschönheit der
Form. Nach der ersteren Seite hin erscheint manches Bild, wie
der den Kopf in die Hand stützende und auf's Meer hinaussehende
wCavalierß dessen Knie eine Frau mit Kind umfängt b), geradezu
räthselhaft, wenn der Beschauer nicht auf anderem Wege tinter-
richtet wird, dass z. B. hier der Cavalier im Begriffe steht, jenseits
des Oceans eine neue Heimat zu suchen.
Mit Wappers konnten sich dessen Mitschüler an der Antwer-
pener Akademie, welche gleichzeitig 1830 die Brüsseler-Ausstellung
mit Historienbildern beschickt hatten. nicht messen. Weder L. Ma-
thieu noch Th. Schaepkeizs zeigten jene coloristische und zeichnerische
Sicherheit. Dagegen stellten sich bald drei jüngere Meister eben-
bürtig, ja überlegen neben ihn, Ed. de Bdefz-e, geb. zu Brüssel 1808,
Louis Gallait, geb. zu Tournai 1810 und Nie. de Keyser, geb- Zu
Santvliet 1813. Hatte schon Wappers unter dem Einflusse der Ve-
netianer und besonders des Paolo Veronese ein mehr glänzendes als
ganz und gar der Realität entsprechendes Colorit angestrebt, so er-
reichte diese Tendenz in Biefve ihren Höhenpunkt. Als Schüler
Paelink's in der altakademischen Weise gebildet, hatte er 1830 mit
seinem noch ganz plastisch gehaltenen xMasanielloc neben Wappers
noch keinen Erfolg gehabt. Auch seine nächsten Werke, wie die
sGeisselul-lg Christic und vÜgOIinO mit seinen Söhnen im Gefängnisg
(ler
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