(iegensatz gegen Courbct und Genossen setzt. Sonst bekönnnt das
ländliche Genre gewöhnlich einen provinziellcn Typus, Wobei vorzugs-
weise die Bretagne in ihrer Fischerktiste wie in dem ärmlichen Hütten-
leben ihrer Binnenbewohncr die Vorwürfe liefert. Nicht minder ge-
diegen als die Hauptvertreter dieser Provinz, A. Leleux, Ch. Iilortin
u. a. erscheinen die Meister des elsässischen (teure, ein G. Brioiz
und Oh. Jllarchal, Welche Letztere von entschiedenem Einfluss auf
die deutsche Gcnremalerei geworden sind. Diesem Gebiet verwandt
ist die Darstellung des kleinstädtischen oder dorfbtirgerliclien Lebens,
wobei die bedeutendsten Täalente F. Biard und P. Clzevallier (Ga-
vßarm) die komische oder satyrische Seite verkehren, wozu das
Spiessbürgerthtlm bekanntlich mehr als irgend ein anderer Stand
atnreizt.
Selbstverständlich spielt seit Decamps auch der Orient in der
(ienremalerei eine Rolle, Wobei jedoch noch mehr als diess sonst
diese Kunstgattung mit sich bringt, das Landschaftliche gleichwerthig
auftritt. E. Fronzentiaz, der bedeutendste Vertreter dieser Gattung,
ist sogar als Schüler CabaUs von Haus aus Landschafter gewesen.
Der Decampssche Vorgang bleibt unverkennbar; doch verbinden sich
mit dessen coloristischen Vorzügen noch die mannigfaltigsten anderen,
w! auch die Wahl mehr auf die Darstellung der Kinder der Wüste
um ihren fliegenden Pferden als auf die des trägen 'l'urkn1anen fällt.
Auch hier kämpft die Kunst mit zwei Wesentlichen Klippen der
französischen Malerei, mit Vernachlässigung der Form und der Durch-
biltltmg wie mit üppiger Sinnlichkeit.
Wie das Genre in der Neuzeit eine Breite und Mannigfaltigkeit
gewonnen, mit der sich keine andere Kunstperiodc in diesem Fache
auch nur entfernt messen kann, so ist diess nicht minder bei der
Landschaft der Fall. Das Uebergetvicht des Realen über das
Ideale in der modernen Anschauung, der mäehtigere Natursinn, die
individueller gewordene Phantasie und Poesie und daS lßbhaflere
Verständniss des malerischen Scheins haben diesen Umschwung be-
gründet, welchen bekämpfen zu wollen so viel hiesse, als die ge-
Sainmte Richtung des Jahrhunderts reformiren zu wollen. Die m0-
derne französische Landschaft aber bewegt sich zwischen den beiden
Polen: Realität und Stimmung, und so sind Wahrheit des Tones
und Belebung durch eine harmonische Empfindung ihre grossen und
tinbestreitbaren Vorzüge. Es jVSlP vorbei mit der plastischen Schön-