Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

Pau 
Delaroche 
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sdie Kinder Eduard lV. vor dem Eintritt ihrer Mördem r), 11139111911 
ihn bereits zum Helden des Salons und damit neben H. Vernet zum 
ersten Maler des Julikönigthums. Das letztere Bild namentlich (Pal. 
Luxembourg) zeigt mit einem der hervorragenderen Geschichtsbilder- 
Deutschlands, dem dieselbe Shakespearesche Scene darstellenden 
Meisterwerke Th. Hildehrandfs verglichen ausser der formalen eine 
coloristische Vollendung, gegen welche das letztere weit zurücksteht, 
wenn auch festgehalten werden muss, dass die Schönheit der Form 
und der sympathische Ausdruck des deutschen Meisters entschieden 
büberlegen erscheint. In Bezug auf die letzteren Eigenschaften belegte 
indess die vHinrichtung der Jane Greye, die Perle des Salons 1834 
und dann eine der Zierden der neuestens aufgelösten Gallerie Demi- 
doff bei Florenz, Wieder einen namhaften Fortschritt und eine so 
harmonische Durchdringung von formaler und coloristischer Realität 
mit idealer Auffassung und Empfindung, dass ein Ueberbietcn durch 
die nächstfolgenden trefflichen Werke, vErmordung des Herzogs von 
'G1.1lSe((, und sGraf von Statford auf dem Wege zur Hinrichtunge, 
ihm nicht mehr möglich war. Trotz der unglaublichsten Sorgfalt im 
Modell- und Costümstudium, wobei er sich seine Interieurs wie die 
Costüme wirklich herstellen und die letzteren von seinen Modellen 
sogar längere Zeit tragen liess, erscheint doch das Ensemble nie 
durch die Einzelheit zerrissen und nichts im ungehörigen Ueber- 
gewicht. 
Da drängte ihn ein Auftrag einigermassen aus seiner Bahn und 
veranlasste ihn zu italienischen Studien, namentlich der florentini- 
sehen Präraphaeliten  die Ausmalung von S. Madeleine in Paris.  
Dass der Auftrag zurückgenommen ward, als der Künstler die Com- 
positionen bereits hergestellt hatte, annullirte den Einfluss der italie- 
nischen Monumentalmeister auf ihn keineswegs und umsoweniger als 
Delaroche durch eine andere nicht minder dankbare Monumental- 
autgabe entschädigt ward. Der Fest- und Prämiirungssaal der Ecole 
des beaux-arts sollte mit einem grossen auf den Zweck des Raumes 
bezüglichen Wandgemälde geschmückt werden, und es kann nur als  
ein erfreuliches Zusammentreffen betrachtet werden, dass in dem 
 Die vortrefflichen Stiche der Delarocheächeu Gemälde 
Dupont, Prudholnme, Desclaux und Mercurj machten diese Werke 
Kreisen bekannt. 
von F. Girard, 
in den weitesten
	        
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