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garths Einfluss auf die nachfolgende Kunst durch die Erfolge seiner
flharakterbilder hinsichtlich der Beobachtung V011 AüSdFuCk und
Mimik, die auf dem (lontinent in seiner Zeit fast gänzlich Verloren
gegangen war, ein sehr beträchtlicher und schittzbarer gewesen.
Nächst diesem satyrischen Genre ist es namentlich die Land-
schaft, welche gleichzeitig mit grossem Erfolge gepflegt wurde, an-
geregt nicht minder durch die Vorliebe für Claudes Meisterwerke,
die in England t'ast zur Manie geworden waren, als durch den in
England heimischen Sinn für das Landschaftliche tiberhaupt, dessen
Einfluss auf die menschliche Stimmung dort mehr und früher als
irgendwo empfunden wurde. Lehnte sich R. Wilsooi. (T 178?) 110011
stark an Claude, so tritt uns in Th. GailflSblJfmlfjh (t 1788), OlMVOhl
er das Studium der niederländischen Landschaften nicht verleugnen
kann, ein mehr nationaler Meister schon durch die Wahl seiner
(Jnglischen Motive in Scenerie und Staffage entgegen. Wie Gains-
horough in der Landschaft, so streift auch in der Porträtmalerei
J. Rcyinolds (t 1792) schon an die moderne Kunst wenigstens im
Sinne des R. Mengs. Auch er fasst als der erklärte Eklektiker
im weitesten Sinne des Wortes das von der Kunst aller früheren
Meister Geleistete als Correktiv der Natur zusammen, wodurch er
freilich seinen meisten Bildnissen etwas Gemachtes aufzwingt, was
trotz der tüchtigen Porträtartigkeit diesen doch das Lebensvolle und
Einheitliche benimmt.
Die englische Plastik verharrte noch in bescheidener Kümmer-
lichkeit, deren Oede nur manchmal, besonders in Nationalgrabdenk-
inälern der beiden Kathedralen Londons durch bizarre Effektstücke
unterbrochen wurde, in welchen der Engländer Shoemaker, der
Franzose Roubillac und der Belgier M. Rysbraeck als die celebres-ten
Bildhauer Londons um die Mitte des 18. Jahrhunderts förmlich wett-
eiferten. Dafür bietet die Architektur eine zwar nicht erfinderisch
bedeutende, aber doch respectable Erscheinung dar. Es ist. im vorigen
Abschnitte dargethan worden, wie die englische Renaissance erst
spät dem Vorgange des übrigen Continents nachgefolgt ist. Dafür
blieb sie auch von deren Auswüchsen mehr befreit als die schliess-
lieh dem französischen Einflüsse verfallenen Länder und namentlich
Residenzen des übrigen Europa. Allßb 110611 1111 18. Jahrhundert
galten jenseits des Canals die Meister des Cinquecento als Vorbilder,
vorab Palladio, der dem zum Theoretisircn geneigten Volke am