Fagatle leicht erheblich a-bhelfen könnte, ist die griechische Formen
in harmonischer Weise mit römischem Giewölbebztu verbindende An-
lage im Ganzen wie im Detail von seltener Vollendung und Ge-
schlossenheit; besonders wohlthätig aber dadurch, dass die genaueste
Rücksicht auf die soviel wie möglich in geschichtlicher Reihe auf-
zustellenden Bildwerke eine Ralumgliedertmg bewerkstelligt hat, welche
in Bezug auf Folge und Dimensionen stets als mustergiltig laetrzichtet
werden wird.
Die Gunst und Freude des Kronprinzen verschaffte nun dem
talentvollen Architekten Würden und Beschäftigung im reichsten
Maasse. 1819 erhoben sich bereits die sich naheliegenden stattlichen
("iebäude des herz. Leuchtenbergschen (jetzt Prinz Luitpoltfschen)
Palais und des Odeons mit dem Arkadenthor, dessen schlichte Statt-
lichkeit nur einer statuarischen Bekrönung bedürfte, um ganz glück-
lich wirken zu können. Von nun an aber brachte fast jedes Jahr
wenigstens ein neues grösseres Unternehmen. So 1822 die Reitbahn
und den Bazar, durch welchen letzteren der Odeonsplatz auch sein
entsprechendes Gegenüber, der Hofgarten aber, ein durch seine
Lindenfülle beliebter öffentlicher Spaziergang, seinen Abschluss er-
langte, der zugleich ein wichtiger Schauplatz der Entivicklung der
monumentalen Malerei werden sollte (vgl. S. 320 und 497). Der
Brand des Hoftheaters veranlasste dann 1823 die Wiederherstellung
des Theaters, welches Fischer so tüchtig angelegt hatte, dass es wün-
schenswerth erschien, es bei dessen Disposition zu belassen. Die vor--
genannten Werke um den Odeonsplatz aber führten zur Anlage einer
neuen Prachtstrasse, welche den Namen des damals eben den
Königsthron besteigenden Gründers erhielt, wie auch anderseits die
Verlängerung und Vollendung der Briennerstrasse durch die Glypto-
thek beschleunigt wurde. Das stattliche Palais des Herzogs Max in
römischem Renaissancestyl und die gegenüberliegende Erweiterung
des" Kriegsministeriums, bereits 1830 vollendet, entstanden unter
unmittelbarer Leitung des Hofbauintendanten selbst; aber auch die
sich anschliessenden Privatgehiiude wurden unter seiner Oberauf-
sicht hergestellt, letztere freilich nicht ohne an zahlreichen Gebrechen
zu leiden, welche in der Ueberbeschäftigting Klenze's ihren gleicl1-
wohl nicht ganz entschuldigenden Grund hatten. Denn gleichzeitig
nahmen die grossartigen Aufgaben der Pinakothek und des neuen
südlichen Flügels der Residenz seine Thätigkeit in Anspruch, zu