Malen
Plastik
Archi
aktu
in
den
Niederlal
den.
37
Stylsc stellten, wie diess ein G. v. Laie-esse (T 171 1) in theoretischerx)
wie praktischer Weise vertrat.
Wenn mehr selbständige Wege eingeschlagen wurden, S0 Waren
diess Abwege. Der glänzendste der Art ist der des A. van der Wer)?"
(t 1722), Welcher zwei grundverschiedene Richtungen mit einander
zu vereinigen suchte. Vom Copieren der Werke eines Mieris und
ähnlicher Kleinmeister ausgehend, strebte er nemlich, durch Lairesse's
Vorbild bewogen, den delieaten Pinsel jener Kleinmeister auf Stoffe
der Historienmalerei zu übertragen, die Technik jener mit der
Formgebung zu verbinden, die man- damals für die classische
hielt. Seine Erfolge waren wahrhaft golden und auch jetzt noch
steht die Bewunderung der Laien der abfällig gewordenen Kritik der
Kenner gegenüber, welche die elfenbeinerne Glätte des Fleisches und
das porzellanartig glänzende Colorit der Gewänder nicht entschädigt
für die Ausdrucksleere der Gestalten und das Conventionelle, Unbe-
deutende der Erfindung.
In der Plastik brachten die Niederlande seit Arthur Quellinus
keine hervorragenden Meister mehr hervor, und das decorativ Be-
nöthigte erwies sich als geistesverwandt mit dem gallisirten Berni-
nismus, wie er oben geschildert worden ist. Dagegen zeigt die
Architektur, welche schon im vorausgegangenen Jahrhundert nament-
lich dem bürgerlichen Hause grosse Aufmerksamkeit gewidmet hatte,
fortgesetzt lebhaften und auch auf das Ausland und vornehmlich
Dänemark und Norddeutschland einflussreichen Betrieb der nicht-
monumentalen Baukunst. Namentlich die der nordisch-gothischen
Weise verwandte Verbindung von Back- und Haustein, in welcher
der letztere für alle Gliederungen, der erstere als Füllung ohne An-
wendung von Verputz verwendet ward, entlockte der holländischen
Architektur eine schmucke und charakteristische Blüthe, Welche 111
stylvoller Verwendung des Materials wie in der maassvollen und
zweckentsprechenden Behandlung der Barockelemente zu den her-
vorragendsten Leistungen der Kunst der in Rede stehenden Periode
gerechnet werden muss.
Ohne bei den bis gegen das Ende des 18. Jahrhunderts auf
m) G. de Lairesse,
Sprachen übersetzt und
vorragendste Lehrbuch.
Het groot schilderhoek. Amsterdam
an den Akademien im ganzen 18. Jah
1707. In mehre
rhundert das her-