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Schinkel
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Schinkel in gleicher Weise von dem Ueberlnaass wie von der häufigen
Erfolglosigkeit seiner Anstrengungen erschöpft auf das Siechbett und
erlag schon im folgenden Jahre (1841). Unxrergleichliche Arbeiten
in grosser Zahl sind Entwürfe geblieben, manchmal durch entschie-
den minderwerthige zurückgedrängt. Nicht selten schuf auch der
Meister, nachdem die Aussicht auf Ausführung längst geschwunden
war, an seinen Entwürfen aus reiner Liebe an der Kunst weiter Ins
zur letzten Vollendung, wie sein Königspalast auf der Akropolis und
seine Zeichnungen für das Schloss Orianda in der Krimm zeigen. i")
Es darf hiezu im Hinblick auf seinen Kunstgenossen Klenze noch
bemerkt werden, dass Schinkel, obwohl für seine Person einfach und
anspruchslos, beinahe vermögenslos starb.
Die grosse Zahl von talentvollen Schülern kt) liess jedoch hoffen,
dass Schinkefs Tradition fortleben und die monumentalen Absichten
des Königs in seinem Geiste zur Verwirklichung kommen würden.
Unter diesen Kräften ragten besonders hervor Aug. Stiller, geb. 1802,
"l" 1865, ein feinfühliger und mit bedeutender Phantasie begabter
Künstler, Albert Sckadow, der jüngste Sprössling aus der Künstler-
familie G. Schadows, geb. 1797 "t 1869, leider durch Erblindung
seinem Berufe vorzeitig entzogen, J. K. Strack, geb. 1806, der Erbe
Schinkefs in Bezug auf decorative Feinheit und Erfindung, G. Persius,
"i 1845, ausgezeichnet durch sein malerisches Talent, das ihm he-
sonders in der Villenarchitektur zu Statten kam, Fried. Hitziy,
geb. 1810 und E. Knoblauch, geb. 1801, 1' 1865, beide besonders
in Privatarchitektur thätig, und W Stier, geb. 1799, 1- 1856, ein
geistreicher Skizzist, den jedoch seine allzulebhafte Phantasie nicht
selten über das Zulässige hinausführte. Dazu kam C. Ferd. Lang-
hans, geb. 1781, Jr 1869, der Sohn des Erbauers des Branden-
burgerthors, welcher, ohne Schüler SchinkePs zu sein, schon zu
dessen Lebzeiten in dem Palais des Prinzen von Preussen, des nun-
mehrigen deutschen Kaisers wie in der von ihm besonders gepflegten
Spezialität des Theaterbaues sich als den Obengenannten ebenbürtig-
i) Der überreiche Schatz seiner Schöpfungen befindet sich im Schinkelmilseuixi
der Bauakademie zu Berlin. Eine Auswahl davon ist in dessen "Sammlung"
architektonischer Entwürfe" Potsdam 1841-1845 und "Werke der höhern Bau-
kunst für die Ausführung erfunden (Akropolis und Orianda)" Potsdam 1846_1350
publicirt.
H) A. Wnltmnnn, die Baiugeschichte Berlins bis auf die Gegenwart, Ben 1872