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III.
Cap
astik.
auf W. Engelhardt ohne wesentlichen Einfluss geblieben ist oder
wie J. G. Kaupert aus Gasse], an Zurergefs Stelle 1866 an das
Städelsche Museum berufen, nur Wenig Abhängigkeit von J. W".
Hensclzcl, geb. 1782 zu Cassel, 1- 1852, zeigt. Dass Düsseldorf
von Dresden aus beeinflusst wurde, ist schon bei der Erwührmng
WittigÄs bemerkt worden; recht lebendig ist jedoch der Erfolg weder
durch A. v. Nordhediiz noch durch J. Bayerle geworden. Sonst ver-
dienen noch genannt zu werden Em. Cauer (T 1867) und dessen Sohn
Carl zu Greuznach, H. SCIIÄÜCT in Trier, Ferd. Müller in Meinin-
gen, F. Woltreck in Dessau, Knaucr in Leipzig. In der Schweiz
aber reihten sich an den schon als Danneekers Schüler genannten
H; III. Imhof (T 1869), der in HahnePs Schule erwähnte Dow-er und
Fcrd. Schlöth, geb. zu Basel 1818, der Letztere durch sein Winkel-
ried-Denkmal zu Stans wie durch das Baseler Denkmal auf den
Sieg von St. Jacob weiterhin bekannt geworden.
Im Ganzen ringt allenthalben der Classicismus mit den realen
Anforderungen der Gegenwart, ohne es irgendwo anders als in Ber-
lin oder Dresden zum befriedigenden Ausgleich zubringen. Nur in
einem solchen aber scheint das Heil der modernen Plastik zu liegen.
Wer die Berechtigung realistischer Bestrebungen in aller Kunst un-
serer Tage leugnen wollte, würde seine eigene Zeit verkennen und
mit der Richtung der gesammten Gultur der Gegenwart hadern,
welche zu hemmen auch eine titanische Kraft zu schwach Ware.
Immer aber wird die Antike in der Plastik Vorbild und Schule sein.
welche durch eine romanische oder gothische Grundlage zu ersetzen,
ein erfolgloses Beginnen und so viel wäre, als höchst mangelhafte
und einseitige Versuche, die nur in einer bestimmten vergangenen
Periode ihre Voraussetzung, Entschuldigung und wenn man will
Berechtigung finden können, an die Stelle einer beinahe absoluten
Vollkommenheit zu erheben.