legte, die für sein Alter und seine Zeit in Erstaunen setzenit). (Jor-
nelius erkannte daran sofort das speciiisch decorative Talent des
jungen Künstlers und verwendete ihn zum plastischen Schmuck
seiner beiden Säle in der Glyptothek, wie auch Klenze die Innen-
zierden seiner geschickten und bald unglaublich productiven Plantl
übergab. Nach wiederholtem Studienaufenthalte in Italien, wo na-
mentlich 'l'horwaldsen mächtig auf ihn einwirkte, ging ein grosser
Theil aller Frieseitit), Deckenplastik und anderen Reliefs an und in
dem Neuen Residenzgebaude, im Herzog Max-Palais, in der Pina-
kothek und an den übrigen Neubauten Münchens aus seiner Hand
hervor, stets vorzüglich, so lange sich seine Arbeiten der Architektur
unterordnen konnten. Ja des wurden ihm sogar die Entwürfe für
die farbige Ausschmückung übertragen, und nicht hlos die zum
Theil in Vasenart monochrom hergestellten Friese und Medaillons
mit Darstellungen aus Hesiod, Homer, Pindar, Sophokles, Aristo-
phanes u. s. W., sondern selbst die 24 grossen Gemälde zur Odyssee,
welche Hiltensperger in 6 Stilen des Erdgeschosses des Festsaalbaues
in Farbe ausführte, entstammen seiner Erfindung. Dazu kam massen-
hafter statuarischer Schmuck, wie der Künstlerstatuen auf der Loggia
der Pinakothek, der allegorischen Figuren der Provinzen Bayerns
auf dem Risalit des Festsaalbaues, die auch in weiterer Ausführung
von seiner Hand stammenden Statuen der hervorragendsten wittels-
bachischen Fürsten im Thronsaal und die Giebelgruppen des Kunst-
ausstellungsgebäudes, der Walhalla und der Ruhn1eshalle._ Kein
Wunder, dass durch diese Massenthätigkeit die in der Anlage des
Künstlers liegende rasche Flüchtigkeit noch weitere Nahrung bekam
und das Skizzenhafte seiner Thätigkeit nicht zu treuer und feinerer
Durchbildung im technischen Sinne wie in Rücksicht auf den Aus-
druck gedieh.
Diess machte sich dann auch in seinen von decorativer Unter-
ordnung freien Werken deutlich fühlbar. Seine Standbilder, wie das
Das Werk kam wegen Ablebens (les k. Bestellers nicht zur Ausführung,
döch sind die Wachsmodelle im Gypsaliguss allgemein zugänglich gemacht worden.
lw) Hervorragend darunter ist der 140' lange Fries mit dem Mythus der Aphro-
dite im Obergeschosse des Königsbaues (unter Amslers Leitung gest. v. Stähli
und Schütz. Düsseldorf 1839) und der Barharossafries im Festsaalbau 266' lang,
(geq- V- Amsler mit Text von Schnaase. Düsseld. 1840).