war das mächtige Czarenreich bis an das Ende der in Rede
stehenden Periode geblieben; denn erst 1757 Ward auf Betrieb des
Curators der Moskauer Universität, J. J. Schuwalow, die erste rus-
sische Kunstschule angelegt, die natürlich mit französischen Lehrern,
worunter L. J. F. la Grenee am meisten hervorragt, besetzt war.
Dass selbst sein bester russischer Schüler Lossenko ("t 1773): der
sVater der russischen Malereie, über die Bahnen der damaligen fran-
zösischen Malerei nicht hinauskam, ist um so weniger zu verwun-
dern, als er später in Paris selbst seine künstlerische Vollendung
suchte. Sonst wurden die Zöglinge der Akademie zum grössten
Theile von der Moskauer Universität wentnommenx; von freier Be-
PüfSWahl war in den ersten Jahrzehnten des Bestandes dieser Kunst-
schtile kaum die Rede. Auch die Lehrkanzeln für Baukunst und
Sculptur waren französischen Künstlern überantwortet worden, dem
V. de la lllotte, Welcher viel zur Verschönerung von St. Petersburg
beitrug, und dem N. F. Gillet, durch seine Statue Peter des Grossen
luekanntt).
Wie hier einen Anfang von Kunstthätigkeit, so finden wir am
westlich entgegengesetzten Theile Europas in der pyrenäischen
Halbinsel das Ende. Den kläglichen Zustand der Malerei kennen
zu lernen, hatte Mengs als mehrjähriger Augenzeuge genügsam Ge-
legenheit; leider verhinderten ihn verschiedene Rüeksichten, sich mehr
{IlS andeutungsiveise darüber zu äussern. Der Geist des namentlich
in Spanien vergötterten Giordano wirkte fort, obwohl die seit dem
Utrechter Frieden definitiv eingesetzte französische Dynastie bestrebt
war, auch der französischen Kunst jenseits der Pyrenäen Boden zu
verschaffen. Nicht besser war es in der Plastik. Das beste viel-
leicht leistete die spanische Kunst dieser Periode in der Architektur,
WO nach den ausschweifendsten Erzeugnissen des Baroekstyls, wie
sie namentlich D. J. Churriguera, der spanische Borromini, zu Tage
gefördert, G. B. Sachetti 1765), der Erbauer des Madrider Schlosses,
wieder in die Bahnen der Einfachheit eines J. de Herrera einlenkte,
freilich ohne dessen Grossartigkeit zu erreichen.
ak) E. Dobbert: Ein Gang
hurger Akademie der Künste.
Petersb. 1872.)
durch die öffentlichen Sammlungen der St. Peters-
(Statistische etc. Mittheilungen aus Russland. St.