Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

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schülern einnimmt, muss dahin gestellt bleiben. Seine Gruppe auf 
der Schlossbrücke wder Krieger von Pallas in den Kampf geführte, 
gehört nicht zu den hervorragenderen, wie auch die Rciterstatue 
Friedrich Wilhelm III. im Lustgarten zu Berlin und die Beitergruppe 
mit dem Löwen an der Treppe des Alten Museums den Vergleich 
mit dem Rauclrschen Friedrich und mit der Kisslschen Amazone 
nicht aushält. Die Statue des Grossherzogs von Mecklenburg in 
Neustrelitz und das Beiterbild des Königs Ernst August von Han- 
nover sollen übrigens sehr gediegen sein. An ihn reiht sich H, Hagen 
an, (t 1871 zu Berlin) als Schüler Wichmamfs classicistischer 
gestimmt als die eben Genanntent), und H. Heidel, geb. 1810 zu 
Bonn, T 1865 zu Stuttgart, welcher jedoch erst spät aus Schwan- 
thaler's und dann römischer Schule nach Berlin gelangten). 
Die jüngere Berliner Plastik, welche die Lehre Bauch's mehr 
und mehr lockernd überwiegend realistische und dazu malerische 
Wege betrat, wird später zu erörtern sein; doch gehören an die 
Schwelle der Rauch'schen und der folgenden naturalistischen Gruppe 
hieher noch einige Namen, die neben sonstiger Tüchtigkeit vorzugs- 
weise in einer Specialität glänzen, nemlich in der Thierdarstellung. 
Obenan steht Aug. Kiss aus Gleiwitz in Schlesien geb. 1804, 
1'- 1865. Rauch hatte ihn wegen Platzmangels im Atelier an 'I'ieck 
gewiesen, doch schloss er sich besonders an Schinkel an, nach dessen 
Entwürfen er, eine Zeit lang Lehrer der Bildhauerei am Beutlrschen 
Gewerbeinstittit, Ornamente mit. Nymphen, Tritonen und Hippo- 
kampen ausführte. 1835-1838 entstand seine berühmte Amazonen- 
gruppe, welche ungewöhnliches Aufsehen erregte, auf Subscriptions 
gegossen und auf der einen Treppenwange des A. Museums zu 
Berlin aufgestellt wurde. Pferd und Tiger im Kampf bilden zwar  
das Wesentlichste der Gruppe, doch zeigte auch die Amazone kaum 
geringere Meisterschaft. Dasselbe ist in Ehrenstatuen zu Pferd nicht 
immer der Fall, z. B. an den Beiterstatuen des K. Friedrich Wil- 
helm III. für Breslau und Königsberg, noch weniger in Idealdar- 
Stellungen, wie in S. Michael für die Michaelskirche in Berlin und 
1) Von ihm ist u. A. die Schadowstatue in der Vorhalle des A. Museums 
in Berlin und die Firstgruppe "Apollo mit ZWEi Musen" am Theater zu Leipzig 
i") Die schöne Iphigeme in der Orangerie bei Potsdam und die Händel: 
statue in Halle sind seine Werke. 
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