geführtes hinterliess, Berlin Ferd. Bellewnann, den Urwaldmaler, und
Wien den Otahaiti-Landschafter J. C. B. Püttner aufzuweisen hat.
Die Leistungen dieser machen es wahrscheinlich, dass A. v. Hum-
boldt mehr mit den Augen des Naturforschers und besonders B0-
tanikcrs, denn mit jenen des Künstlers gesehen, als er der Land-
schaftsmalerei die tropischen Gebiete Central- und Südamerikas
empfohlen, da der Pinsel wohl ebensowenig jene Ueppigkeit zu
bewältigen hoffen darf, als er der Frühlingspracht der gemässigten
Zone gewachsen ist.
An
Landschaft
die
reiht
sich
die Architekturmalerei.
Hierin
pendelte die Kunst anfangs noch zwischen den beiden Extremen der
Bühnendecorationsmalerei und der linearen Düftelei nach dem Vor-
bilde der späteren Niederländer. 0'. Gropius in Berlin wie die
Quaglizfs in München einerseits und der Schweizer Scheuchzer ander-
seits repräsentiren noch diese Doppelrichtung. Erst Mich. Naher aus
München gab dem Architekturbild dadurch mehr Unmittelbarkeit
und poetische Freiheit, dass er nicht auf constructivem Wege und
vom Architekten aus, sondern vom Genre durch allmälige Vertiefung
in den baulichen Hintergrund zum Architekturbilde gelangte. Auch
W. Gail aus München hatte seinen Studien als Architekt einige
Jahre Genrethätigkeit folgen lassen und sich dann, wie sein jüngerer
Nachfolger Fr. Eibner nach Spanien gewandt, um dort seine Vor-
würfe zu holen, während L. Mecklenburg besonders Oberitalien aus-
beutete. Einige Andere widmeten sich der Darstellung gothischer
Dome und lnterieurs, wobei brillante Abendbeleuchtungseffecte blen-
dend und bestechend, aber auch bis zur Unwahrheit angestrebt
wurden. Es sind A. v. Bayer aus Rorschach, in seinen klösterlichen
Interieurstaffagen oft anls Genre streifend, der Berliner O. Hasen-
pfluy in Halberstadt, welcher als Schüler Gropius' durch die Decora-
tion für die Krönungsscene der Jungfrau von Orleans zur Architektur-
malerei geführt wurde, und C. E. Conrad aus Berlin wie L. Tacke
aus Braunschweig, beide der Düsseldorfer Schule angehörig und
namentlich die rheinischen Dome verherrlichend. Archäologisches
(in der Restauration) und bühnenmässige Effekte beeinträchtigen nicht
selten den künstlerischen Werth ihrer Werke. Mehr erfreuen die
trefflichen stark zum Landschaftlichen neigenden Schöpfungen von
E. Kirclmerl aus Leipzig und dem "Berliner U. Gräb, welche jedoch