schwächer als dann, wenn er seinen Compositionen einen univer-
selleren Charakter verlieh. Er hatte sich nemlich seine eigene Land-
schaft, gleichsam aus der Stimme seiner Erfahrungen concentrirt, so
dass sie keinerlei locales Gepräge hatte. Form und Farbe waren
ihm dabei nur die Sprache, in welcher er seine landschaftlichen
Strophen dichtete, die meistens elegischer Haltung sind. Daher
ermüden auch die Tausende von Werken, welche der unerschöpf-
liche Künstler in Oel, Aquarell, Kohle, Stift und Radirung schuf,
trotz der Einfachheit der gewählten Motive und der Detailbehand-
lung keineswegs und auch die umfassendsten Cyklent) werden nicht
monoton. Bemerkenswerth ist noch, dass er in biblischen Land-
schaften keinerlei Goncession an das Orientalische machte, indem er
sich nicht entschliessen konnte, die Schranken seiner eigenen un-
mittelbaren Anschauung und die ihm eigene Natur zu verlassen.
Ihm nahe steht der begabte Stylist Aug. Weber, geb. zu Frank-
furt 1817, und unter seinen jüngeren Schülern Aug. Kassler aus
Thorn und Ad. Hörmighaus aus Crefeld. Zwischen Lessing und
Schirmer schwankt Th. Kotsch aus Hannover, der seinen beiden
Meistern als Lehrer der Carlsruher Kunstschule gefolgt ist, und
H. Funk aus Herford, nachmals mit W Pose aus Düsseldorf nach
Frankfurt übergesiedelt, einer längeren Reihe von Schülern hier nicht
zu gedenken, welche sich der modernen Richtung zugewandt haben
und hierin zum Theil wie A. Achenbach, einen kaum geringeren
Ruhm erlangt haben als der Meister. Eine besondere Rolle aber
spielt noch Casp. Scheunen aus Aachen, geb. 1810, durch seine
entschieden stylisirten und häufig mit Ornament und Schrift ver-
bundenen Aquarelllandschaften des Rheins verdientermassen populär
und in gewissem Sinne in der romantischen Landschaftsaquarelle
das, was E. Neureuther in der Lied-Radirung und Schwind in der
Märchenzeichnung geworden sind.
War in der idealen heroischen oder historischen Landschaft die
Natur selbst vielmehr Mittel zum Zwecke als unmittelbarer Gegen-
stand, so tritt in der mehr vedutenartigen Darstellung die Natur
Von diesen sind die 26 biblischen Gemälde der städtischen
sammhixig zu Düsseldorf und die 6 biblischen Landschaften in der
Ganß-Tle Zu Berlin hervorzuheben.
Gemälde-
National-