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III.
Buch.
CaP'
Landschaft,
Arßhitektu
und
rbild
Stillleben.
tionen von der Insel Caprit) eine seltene und auch verdiente Popu-
larität erlangte, wie er sie mit seinen (luftigen Staffeleibildern nicht
zu erringen vermochte. Während aber Löffler sich nach dem Osten
gezogen fühlte, führte den trefflichen Fritz Bamberge-r, (geb. 1814
zu Würzburg, 1- zu Soden 1873) Neigung und Zufall nach dem
Westen. Die Rottmandschen Arkadenbilder hatten ihm die Richtung
gegeben, nachdem er vorher kurze Zeit bei dem Marinemaler Krause
in Berlin Unterricht genossen. Seine erste Schule aber wirkte inso-
ferne nach, als er sich zunächst den Strand als Domäne erwählte,
weshalb er auch die malerische Küste der Normandie zum ersten
Schauplatze seiner Studien machte. Der Inhalt seiner Mappe ver-
anlasste dann Hrn. Bernus du Fay aus Frankfurt a. M. ihn zum
Reisebegleiter nach Spanien zu erwählen, und seitdem bot ihm die
Pyrenäenhalbinsel, deren Eindrücke er noch zweimal durch längere
Reisen auffrischte, das dankbare Stoffgebiet. Die Eigenart des Landes
führte ihn zu einem eigenen Styl, aber das Aufsehen, welches seine
in gelb und violett wirkenden Farbencontraste in ihrer pastosen
Bestimmtheit erregten, liess diesen zuletzt in Manier ausarten, was
um so peinlicher wirkte, wenn er später gelegentlich auch deutsche
Landschaft derselben Behandlung unterzog. Sein hervorragendster
Schüler Aug. Chr. Geist, geb. zu Würzburg 1835, "i" 1868 würde
ihn wohl noch mehr als ohnehin geschehen, verdunkelt haben, wenn
den ebenso begabten als productiven und namentlich in der Skizze
unübertrelflichen Künstler nicht ein zu früher Tod abgerufen hätte.
Hieher ist endlich B. Stange, geb. 1807 zu Dresden, zu zählen, durch
seine venetianischen Ansichten und besonders Mondnächte bekannt.
Als der eigentlichste Vertreter der stylisirten heroischen Land-
schaft muss aber Fried. Prcller, geb. 1804 zu Weimar, bezeichnet
werden. Denn nur er wusste sich der Abhängigkeit von der gleich-
wohl gründlich angeeigneten Realität soweit zu entäussern, dass seine
Landschaft sich zur rein dichterischen im Sinne des classischen Epos
potenzirte, so dass der heroische Styl eines Homer in ihr einen
entsprechenden Hintergrund fand. Zur epochemachenden Begründung
dieser Richtung Ward er durch den Auftrag des Hrn. Härtel ver-
anlasst, welcher ihn 1833 nach seiner italienischen Studienreise traf
und ihm die Aufgabe stellte, im sog. römischen Hause zu Leipzig
m
Mit Text von F.
v
Gregorovius.
Lpz.
1868.4
Dürr.