Cyklus an historische Landschaften im Sinne Schinkefs, wobei
Vegetation wie Architektur durch die Phantasie so zu ergänzen
gewesen wäre, wie sie etwa zu Periklesl oder Hadriairs Zeit erschienen
sein mochten. Allein es war ihm unvermeidlich schon in der Skizze
das ihm vorliegende Bild zu stylisiren, und Linien, Formen und
Farben da zu corrigiren, WO sie seinem wahrhaft classischen Schön-
heitssinn wie der elegischen Auffassung, welche schon in seinen
frühesten Gebirgslandschaften entgegentritt, zu widersprechen schienen.
Wunderte er sich doch selbst, wenn er seine Studienblätter Abends
mit denen seiner künstlerischen Reisegenossen , L. Lange und
F. Stademann verglich, über die Abweichungen von der Wirklichkeit
und Vedute, zu Welchen ihn sein künstlerischer Genius unwillkürlich
drängte.
Als er aber nach seiner Rückkehr zur Ausführung schritt, die
er der Bequemlichkeit halber auf Gementtafeln bewerkstelligen sollte,
Welche man nachträglich in die Wand einlassen konnte f), glaubte
er im Fresco die Tiefe und Glut der Naturfarben Griechenlands nicht
wiedergeben und den Unterschied von dem Colorit der italienischen
Landschaft, welches er schon im italienischen Gyklus nicht erreicht
zu haben wähnte, nur ungenügend zur Anschauung bringen zu
können, Auch hatten die ersten Leistungen der französischen und
belgischen Goloristen auf ihn einen tiefen Eindruck gemacht, und
die Farbe erlangte nun das Uebergeivicht über die Form. Er wählte
daher das Fernbachsche System, eine Technik, welche coloristische
Experimente und das Streben nach glühenden und leuchtenden
Effekten weit mehr ermöglichten als das Fresco, dessen stückweise
und innerhalb der für die Tagesarbeit gesteckten Grenzen gewisser-
massen definitiven Technik ihm nicht mehr auszureichen schienen.
Freilich liess das zähe Impasto der Harzfarben von der Form noch
mehr verloren gehen, als er vielleicht wünschte, obwohl ihm die
Darstellung des Himmels und der Beleuchtungseifekte bereits weit
mehr am Herzen lag als die Gestaltung der Landschaft selbst. Dass
dadurch die Stimmung wesentlich gesteigert wurde, ist unbestreitbar,
wohl aber zweifelhaft, ob diese Steigerung nicht zu theuer erkauft
war. Möglich dass er, welcher in seinen atmosphärischen und
Sie gelangten ihrer
Pinakothek zu München.
ursprünglichen
Bestimmung
entgegen
die Neue
in