Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

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III. 
B1 
VIII. 
C31" 
Bilduiss 
und 
Genre. 
F euermüllere beigenannt, welcher bei seinen Oberländer Festdaie 
Stellungen allzu ideal zu Werke ging.  Unter den Nestoren der 
Münchener Künstlerschaft muss endlich noch J. A. Klein, geb. 1792 
zu Nürnberg, r 1875, genannt; Werden, welcher jedoch ebenso wie 
Kaltenmoser in seinen Kätrrnern hinter Kirner und in den mehr dem 
Thierstück als dem Genre angehörigen Kleinbildern hinter" Bürkel 
zurückstand, und C. Spdtzweg, geb. zu München 1808, als Humorist 
sich an kein bestimmtes Gebiet bindend. 
Beträchtliche coloristische Fortschritte verbunden mit ungleich 
höherem Talente treten dann in C. v. Enhuber, geb. 1811 in Hof, 
T zu München 1867, entgegen. Er ist für die Periode von 1845_1860 
das Haupt der Münchener Genremeister, wie Bürkel für die drei 
vorausgegangenen Lustren, und zugleich der Vermittler jener älteren 
mit der neuesten Kunstrichtung. Sein Humor ist fein und wahr 
und seine treffenden Typen verrathen keine Spur von Sehablonismus 
und Carricatur, dafür eine Fülle von Empfindung und Poesie. Dazu 
kommt ein ungewöhnliches Compositionstalent, welches sich nament- 
lich in grösseren oder cyklischen Schöpfungen äussert. So namentlich 
in seinem aGerichtstag an einem bayerischen Landgerichterüt), einer 
Perle deutscher Genremalerei. So delicat sein leichtes Colorit auch 
war, so hielt er sich doch in seiner letzten Zeit den Fortschritten 
der Coloristik nicht mehr für gewachsen und kam daher auf den 
Gedanken, seine vielbewunderten Illustrationen zu Melchior llleyfs 
xErzählungen aus dem Riese en grisaille herzustellen"). Schlichte 
Wahrheit und Empfindung prägten sich aber auch in diesen farb- 
losen Schöpfungen in dem Grade aus, dass sie allerwärts im Gebiete 
des höheren Genre die Palme errangen. Enhuber ist von Hcmno 
Blzomberg, geb. 1820 zu München, 1' 1869 zu W alchsee, keineswegs 
erreicht worden, so trefflich seine meist dem ländlichen Handwerker- 
leben entnommenen Darstellungen auch genannt werden müssen; 
denn Ausdruck "und Ausführung machen zumeist, was bei jenem 
nie der Fall, einen etwas gequälten Eindruck. Ihm richtungsver- 
wandt war G. F. Bischoyf geb. 1819 zu Ansbach, 1- daselbst 1873, 
Welcher in seinen sHugenotten vor Gerichte als Schüler Ph. Foltz" 
den Weg zur geschichtlichen Darstellung betreten hatte, aber dann 
m 
k) 1m grossherz. Museum zu Darmstadt Nr. 
M) Im städtischen Museum zu Leipzig. Nr. 
146, gest. 
73-78. 
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J ac quem ont.
	        
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