oder in einem grossen, porträtreichen Jagdbild i) zeigte. Seine Scharfe
Beobachtungsgalue individueller Züge wie der verschiedenen Trachten
machten ihn stets originell und wahr, wenn auch seine Werke etwas
farbedürftig und prosaisch trocken erscheinen. An ihn schliesst sich
D. Monten, schon bei den Arkadenbildern (S. 320) genannt. Minder
bedeutend zeigte sich J. Petzl, geb. 1803 zu München, 1' 1870 daselbst,
welcher gleichfalls, nachdem er sich erst im neutralen Genre versucht,
nach Italien und Griechenland gegangen war, und von da ab in seinen
Genredarstellungen neugriechischen Scenen den Vorzug gegeben hatte.
An den griechischen Genrebildern des schon erwähnten Generals
C. W. v. Heideck tritt der militärische Charakter mehr in den Hinter-
grund, wie auch seine figürlichen Gruppen mehr als Staffage der
Landschaft oder Architektur erscheinen.
Die Mehrzahl der Genannten hatte übrigens ihre Lehrjahre hinter
sich, als der Umschwung in München durch Gornelius Ankunft ein-
trat. Seitdem war aber die bayerische Hauptstadtder monumen-
talen Neigung des Königs wie des Hauptes der Künstlerschaft ent-
sprechend eine Reihe von Jahren hindurch für die Kleinkunst kein
erspriesslicher Boden. Die Vertreter des Genre, Welche mit denen
der Landschaft bereits begonnen hatten, dem benachbarten süd-
bayerischen Alpenvorlande ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden, hatten
sich deshalb ebenfalls dahin begeben, WO die Historienmalerei ihre
Regeneration gefunden, nemlich nach Italien. Dort waren schon in
den zwanziger Jahren drei deutsche Genremaler mit grossem Erfolge
aufgetreten, J. Aug. Kraft aus Altona, geb. um 1798, 1' zu Rom
1830, F. Moosbrugger, geb. zu Constanz 1804, 1- zu Petersburg 1833,
und D. W Lindau aus Dresden, geb. 1'799. Sie hatten in München
ihre Vorstudien gemacht und bald nach dem Aufschwunge der
Klosterbrüder die Kunstfreunde mit römischen Carnevals- und Osterie-
scenen u. dgl. in überaus sorgfältiger und von traditioneller An-
eniptindung freien Ausführung erfreut. Beide gehören jedoch noch
mehr in die Categorie eines J. Koch und Gatel, wie sich denn
namentlich Lindau besonders in Porträtinterieurs nach des letzteren
Weise gefiel, und übten, den begabten Ernst Meyer aus Altona,
geb. 1791, Weller's Reisebegleiter etwa ausgenommen, auf ihre deut-
schen Nachfolger in Rom aus den dreissiger Jahren wenig Einfluss
Im
Besitz
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