Darstellung. Das mittelalterliche Culturbild aber gestaltete sich von
selbst bildnissartig und stellt sich nicht selten in die Mitte Von
Historien- und Bildnissmalerei, so dass der Inhalt das Uebergewicht
der einen oder anderen Richtung bestimmt. Mehre Werke der Art
von Hildebrandt oder Lessing konnten daher in das Gebiet der
Historienmalerei gerechnet werden, Wenige dagegen fallen im eigent-
lichen Sinne unter den Begriff des Genre, indem bei den rein der
Phantasie entnommenen Gegenständen die demselben unentbehrliche
Realität der Darstellung nicht erreicht werden konnte.
Als die Heimat und hervorragendste Pflegestätte des roman-
tischen Genre muss Düsseldorf bezeichnet werden. Die Mehrzahl
der Historienmaler daselbst hat sich nicht selten in Vorwürfen hie-
hergehöriger Art gefallen, utelche die den betreffenden Bildern
gegebenen Dimensionen eines Historienbildes nur mit Mühe tragen,
und sie nur gewählt zeigen, um die technische Virtuosität deutlicher
zur Anschauung zu bringen. Ihrer das Genre vielfach berührenden
Thätigkeit ist bereits gedacht worden. Von den speziell und eigent-
lich genreartigen Legenden- und Balladenmalern aber steht W Nerenz
aus Berlin, geb. 1804, obenan. Seine vier Bilder zu GoldschmiecPs
Töchterlein von Uhlandt) wie der Cyklus zu Kleist's Käthchen von
Heilbronntt) wurden ihrerzeit populär, über Gebühr, da dem Ge-
wand und Beiwerk allein einiges Verdienst beizumessen ist. Neben
ihm sind zu nennen Theob. v. 0er, geb. 1807 bei Rheda im Mün-
sterischen, der vor seiner Uebersiedlung nach Dresden namentlich
die deutschen Cinquecentisten, einen Sachs, Dürer und Granach zu
verherrlichen liebte, U. Fielgraf aus Berlin, geb. 1804, seit 1834
wieder in seine Heimat zurückgekehrt, H. Schtzititz aus Düsseldorf,
geb. 1812, A. Teichs aus Braunschweig, geb. 1813, Ph. Hoyoll aus
Breslau, geb. 1816 und O. Bennert, geb. zu Dortmund 1817, Wekher
letztere übrigens sich zu französischer Weise und zum BildniSS
gewandt hat.
Unter den romantischen Bildnissmalern verdient K. VWttich aus
Bm-lin, geb. 1815, die Palme. Reizenderes wie sein Edelfräulein ttt)
oder namentlich sein Edelknabet), beide lebensgrosse Kniestücke,
Potsdam.
m) (1832-1835) Im Besitz des Frln. v. Waldenfels in Berlin.
(1836) 5 Bilder in einem Rahmen in gleichem Besitz.
Im Besitz des Prinzen Carl von Preussen, lith. v. Eichens.
1') Im Besitz des deutschen Kaisers auf Schloss Babelsberg bei