Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

Darstellung. Das mittelalterliche Culturbild aber gestaltete sich von 
selbst bildnissartig und stellt sich nicht selten in die Mitte Von 
Historien- und Bildnissmalerei, so dass der Inhalt das Uebergewicht 
der einen oder anderen Richtung bestimmt. Mehre Werke der Art 
von Hildebrandt oder Lessing konnten daher in das Gebiet der 
Historienmalerei gerechnet werden, Wenige dagegen fallen im eigent- 
lichen Sinne unter den Begriff des Genre, indem bei den rein der 
Phantasie entnommenen Gegenständen die demselben unentbehrliche 
Realität der Darstellung nicht erreicht werden konnte. 
Als die Heimat und hervorragendste Pflegestätte des roman- 
tischen Genre muss Düsseldorf bezeichnet werden. Die Mehrzahl 
der Historienmaler daselbst hat sich nicht selten in Vorwürfen hie- 
hergehöriger Art gefallen, utelche die den betreffenden Bildern 
gegebenen Dimensionen eines Historienbildes nur mit Mühe tragen, 
und sie nur gewählt zeigen, um die technische Virtuosität deutlicher 
zur Anschauung zu bringen. Ihrer das Genre vielfach berührenden 
Thätigkeit ist bereits gedacht worden. Von den speziell und eigent- 
lich genreartigen Legenden- und Balladenmalern aber steht W Nerenz 
aus Berlin, geb. 1804, obenan. Seine vier Bilder zu GoldschmiecPs 
Töchterlein von Uhlandt) wie der Cyklus zu Kleist's Käthchen von 
Heilbronntt) wurden ihrerzeit populär, über Gebühr, da dem Ge- 
wand und Beiwerk allein einiges Verdienst beizumessen ist. Neben 
ihm sind zu nennen Theob. v. 0er, geb. 1807 bei Rheda im Mün- 
sterischen, der vor seiner Uebersiedlung nach Dresden namentlich 
die deutschen Cinquecentisten, einen Sachs, Dürer und Granach zu 
verherrlichen liebte, U. Fielgraf aus Berlin, geb. 1804, seit 1834 
wieder in seine Heimat zurückgekehrt, H. Schtzititz aus Düsseldorf, 
geb. 1812, A. Teichs aus Braunschweig, geb. 1813, Ph. Hoyoll aus 
Breslau, geb. 1816 und O. Bennert, geb. zu Dortmund 1817, Wekher 
letztere übrigens sich zu französischer Weise und zum BildniSS 
gewandt hat. 
Unter den romantischen Bildnissmalern verdient K. VWttich aus 
Bm-lin, geb. 1815, die Palme. Reizenderes wie sein Edelfräulein ttt) 
oder namentlich sein Edelknabet), beide lebensgrosse Kniestücke, 
Potsdam. 
 
m) (1832-1835) Im Besitz des Frln. v. Waldenfels in Berlin. 
 (1836) 5 Bilder in einem Rahmen in gleichem Besitz. 
 Im Besitz des Prinzen Carl von Preussen, lith. v. Eichens. 
1') Im Besitz des deutschen Kaisers auf Schloss Babelsberg bei
	        
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