in Rheineck bei Bonn auszumalen t), trat er in freundschaftliche
und als Schwiegersohn noch nähere Beziehungen zu Veit, wie er
auch als Professor am Städefschen Institute wirkte und mehre
Jahrzehnte lang in Frankfurt, seit Veifs Llebersiedlung nach Mainz
ganz vereinsanit, lebte. Seine Lehrthätigkeit machte ihn vielseitig
und seine Vielseitigkeit steigerte seinen Werth als Lehrer. Zeigt er
in seinen Illustrationen oder combinirten Compositionen, wie in den
Bildern zum Gebetbuch Ave hiariatt) und zum aHimmlischen Palm-
gärtleinc, in der Apotheose des Klosterlebens, in den sieben Werken
der Barmherzigkeitttit) und im Leben der h. Euphrosyna T) Ver-
wandtschaft mit Overbeck und Führich, so entfaltet er in seinen
Oelbildern, z. B. in der grossartigen aHeimsuchung liiariasc 11-) oder
in der Madonna der katholischen Kirche zu Wiesbaden, wie im
Christus mit seinen Jüngern (Münchener Ausstellung 1870), eine
Kraft des Colorits, wie sie Veit nur in seiner besten Zeit erlangte
und welche in seiner Tiburtinischen Sibylle-H-T) selbst Kaulbachsche
Gestalten, an welche sie erinnert, hinter sich lässt. Wie dem kleinsten
Format der Illustration so auch dem monumentalsten Maassstab
gewachsen, leistete er in den Engeln auf den Bogenwinkeln des
Cölner Domchors höchst Anerkennenswerthes; nicht minder wenn
es sich um Bildniss- oder reine Geschichtsdarstellungen handelte, wie
in einigen Kaiserbildern des Frankfurter Römers, im Urtheil Salo-
monis daselbst, und namentlich in den grossen Geschichtsfresken im
Treppenhause des Wallraf-Ricliartzschen Museums zu Cöln. Ja
selbst in Märchendarstellungen und anmuthigen Scenen aus Shake-
speare, mit Oel- oder Vilasserfarbe ausgeführt, weiss er ein höchst
liebenswürdiges Talent mit der Gabe für feine und selbst humoristische
Charakteristik zu entfalten. So finden wir ihn in allen Gebieten auf
gleicher Höhe, nur die Classicität perhorrescirt er, indem er seinen
Schülern gegenüber selbst die spätern Niederländer noch der Antike
vorzog. Als Vermittler der Richtungen und durch Wort und That
die romantisch-ideale Anschauung seiner frühern Periode mit der
Die Zeichnungen hiezu im StädeFschen Museum zu Frankfurt.
l") Beide gest. von Keller.
Lith. von J. Fay im Raczynskfschen Kupferheft, gest. von Pfluvfelder
1') Gest. v. E. Schäffer. D
H) In der Kunsthalle zu Carlsruhe Nr. 334.
TTT) (1848,) StädeFsches Museum zu Frankfurt. Nr. 360.