malerei des Dantezimmers der Villa Massimi schien Bürgschaft für
seine Bedeutung zu geben. Dazu genoss von seinen Staffeleibildern
wenigstens die Madonna in S. Trinita zu Rom eines weitverbrei-
teten und gerechten Rulunes; auch war in seinem xGOIJBt am Oelbergec
für den Dorn zu Naumburg eine tüchtige Probe bereits nach Deutsch-
land gekommen. Veit entsprach auch, obgleich nicht ganz den
Wünschen Frankfurts, so doch seinem Rufe bis zu einem gewissen
Grade. Ja er bequemte sich sogar, obwohl Nazarener und Roman-
tiker bis in's Mark hinein, den von seiner Umgebung und der Schule
gestellten Anforderungen wie dem von Cornelius in der Münchener
Glyptothek gegebenen Beispiele folgend, zu Darstellungen aus dem
Gebiete der Antike, wie in den Compositionen zu einem Decken-
gemälde des Museums und in dem schönen Achillesschild nach
Ilias 18. v. ZIIS-GOSf), in welchen Arbeiten ihn nur die höhere
Empfindung von einem Classicisten unterscheidet. Diese Abweichung
von seinem eigentlichen Richtungsgebiete war übrigens für ihn auch
nicht ohne Vortheil, indem sich wohl vorzugsweise dadurch seine
Kunst universeller gestaltete als die des Overbeckschen Kreises,
welcher, wie Hagen bezeichnend sagt adem Ungeweihten ein Noli
me tangere zumuthetc. Auch wusste sein etwas breiterer Pinsel im
Anschluss an die Weise Fra Bartolomnieds die peinliche Sorgfalt
zu umgehen, welche die Art der N azarener zu monumentalen Arbeiten
so wenig befähigt macht, und die Empfindung; vielfach in's Klein-
liche verkrümmelt, wobei er freilich nicht immer der entgegengesetzten
Klippe der Leerheit zu entgehen vermochte. Diess macht sich weniger
in seinen kleinen Tafelbildern geltend, wie in der schönen wDar-
bringung im Tempelc oder in den vdrei Marienwkff), als in seinen
grösseren Hauptwerken, vdie Einführung der Künste durch die Reli-
gion in Deutschland, mit den beiden Gestalten der Germania und
Italiac 1') und in seiner wHimmelfahrt Mariac
Federzeichnung mit Gold gehöht. StädePsches Museum Nr. 403.
l") Die deutsche Kunst in unserem Jahrhundert. Berl. 1857. I. S. 115.
Das erstere lith. v. N. Hoff, das letztere gest. v. E. Schuler.
1-) 1837 vollendet. Zeichnung im Museum zu Darmstadt. Farbenskizze und
Fresko im StädePschen Museum, gest. v. Schäffer, Gohel und Siedentopf.
11-) 1846 vollendet. Hauptbild des Frankfurter Domes. Beim Dombrand nicht
unbedeutend beschädigt befindet sich das Gemälde bis zur Vollendung der Dom-
restauration im Frankfurter Atelier des.Meisters, dem ehem. Deutschordens-
hause der Vorstadt Sachsenhausen.