Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

Auspicien durch sein Fresco aLudwig des Bayern Einzugs am Isar- 
thor zu München als geeignete Kraft legitimirt hatte, berufen, und 
entledigte sich von Maler Kögl unterstützt in einer grossen Zahl von 
Scenen, namentlich aus den dramatischen Werken beider Dichter 
seiner Aufgabe mit Geschick und Tüchtigkeit, wenn auch ohne 
packende Genialitätt). Hinter ihm blieb G. Jäger, Welchem das 
Herderzimmer übertragen war, keineswegs zurück, obgleich er die 
treffliche Schule, die er als Gehilfe Schnorfs in den Kaisersälen der 
Münchener Residenz genossen, wirksamer hätte entfalten können, 
wenn er sich mehr an den Cid gehalten hätte, statt sich in unver- 
ständlichen Allegorien zu verlieren. Die Palme errang, von den treff- 
lichen Arabesken A. Simon's aus Stuttgart unterstützt, unbestreitbar ein 
Weimarer Künstler durch das Wielandzimmer, nemlich Fried. Prellcr, 
dessen Werke indess in's (Iiebiet der Landschaft gehören. 
Ausser diesem YVeimar ganz eigenen Heros der historischen 
Landschaft hat die Stadt an der Ihn mehrmals das Glück gehabt, 
grosse Meister für seine Kunstschule zu gewinnen, jedoch sie nie 
lange besessen. So hat Genelli (S. 352 fg.) in der Musse des Pry- 
tanen, wie sein geistreicher Biograph Jordan sagt, den Rest seines 
Lebens hindurch dort verbracht, und A. v. Banzbcrg, welcher indess 
trotz einiger Anläufe zur Historienmalerei zu den Vertretern des 
Genre zu zählen ist, dort seine volle Reife erlangt. Berlin hatte 
einen seiner besten Historien- und Bildnissmaler, B. Plockhorst, für 
einige Jahre (1866 -1869) dahin abgegeben, um die durch Ram- 
berg's Abgang entstandene Lücke auszufüllen, und auch Düsseldorf 
entrichtete in dem vorzüglichen Landschafter Graf Kallcreutlz an 
Weimar seinen Tribut. Ja selbst Belgien lieferte 1862 in F. Paiuwcls, 
einen der trefflichsten Schüler Vvßippers" der grossherzoglichen Kunst- 
schule für ein Jahrzehent einen Lehrer, dessen weitreichender Ein- 
fluss dem Geschichtsbild, das F. v. Illartersteig, aus Weimar (geb. 1812) 
in französischer Weise (Delaroche) zu cultiviren gesucht, nach bel- 
gischer Art in Mitteldeutschland Bahn brach. Seine Richtung und 
Wirksamkeit fällt jedoch bereits in die folgende Periode. 
Die sächsischen Lande können indess nicht verlassen werden, 
ohne des romantischen Kleinods derselben zu gedenken, nemlich der 
Wartburg. Es war Schwind vorbehalten, dem von dem Giessener 
 
Die Schillerserie 
gestochen 
Müller 
(Leipzig 
WeigßÜ-
	        
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