istf). Auch in religiösen Werken ist der Künstler höchst an-
sprechendrr) und sein Einfluss nicht blos auf die Akademie, auf
welcher er nun seit 1867 in Dresden Wirkt, sondern selbst auf Kunst-
gewerbe gross und fruchtbarwt). Ausser den Genannten verdienen
noch J. O. Bälzr, geb. 1801 zu Riga, "l- 1869 zu Dresden und
Ad. Wfichvncmn, geb. 1820 zu Celle, T 1866 zu Dresden, beide Pro-
fessoren der Akademie, der Erwähnung.
Neben Dresden spielt Leipzig in der Historienmalerei eine un-
bedeutende Rolle. Von den Leistungen Gast. Jägeris, welcher 1847
an die Spitze der dortigen Kunstschule berufen ward und daselbst
bis an seinen Tod (1871) lehrte, ist schon unter den Münchener
Schülern Schnorr's die Rede gewesen. (S. 343). Achtbar wie dieser,
doch minder begabt erscheint G. A. Hennig, geb. 1797 zu Dresden,
"i" 1869 zu Leipzig, Welcher unter Schubert und Mathäi zu Dresden
vorgebildet seine künstlerische Reife in Rom im Gefolge Overbeck's
und Koch's suchte, aber nicht völlig fand. Seine Fresken in der
Villa des Dr. Crrlsius zu Rüdigsdorf bei Altenburg, WO er mit
Schwind das Leben der Psyche u. A. malte, verschaffte ihm eine
Lehrerstelle an der Leipziger Kunstschule, WO er bis an seinen Tod
in geräuschloser Mittelmässigkeit wirkte.
Was Nennenswerthes im Historienfache zu Leipzig geleistet
wurde, das schufen Gäste, wie Genelli, Wislicenus und Grosse. Es
ist auch ungewiss, ob der in Niepcrs aus Dresden gewonnene Ersatz
für Jäger die Anstalt entsprechend zu heben vermögen wird.
Lebhafter war die Kunstthätigkeit in dem sächsischen Musen-
sitz Weimar, obgleich auch hier ein grosser Theil aus fremden
Händen kam. Den Anstoss gab der Kunstsinn der Grossherzogin
Maria (Grossfürstin von Russland), welche in vier um den Conseil-
saal liegenden Räumen das Andenken an die vier Dichterfürsten,
welche der Stadt an der Ilm ihren Nimbus verliehen hatten, ver-
herrlichen liess. Zur Ausmalung der Goethegallerie wie des Schiller-
zimmers wurde Bernh. Neher (vgl. S. 347), der sich unter Cornelius
t) Th, Gr0sse's Fresko-Malereien in der östlichen Loggia des städtischen
Museunls zu Leipzig, Nach den Cartons photographirt v. F. Hecker in Dresden.
Text v_ D1; M. Jordan. 32 Blatt nebst 6 Umrissblättern.
ähk) Darunter "Abraham die drei Engel bewirthend". Oelbild von 1860, im
Besitz der Frau Dr. Seeburg in Leipzig.
w") Tischplatte von Grosse, abgebildet in Lützow's Zeitsch. f. bild. Kunst 1355