Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

zenden Sorgfalt des Meisters in Composition und Durchführung den 
grössten Theil seines zwanzig-jährigen Aufenthalts in Dresden in 
Anspruch. Beim Rücktritt W. Schaclowfs 1859 an die Spitze der 
Düsseldorfer Akademie berufen, fand er gleichwohl dort keine erheb- 
liche Lehrwirksamkeit mehr, da während seiner Abwesenheit die 
Kunstanschauungen in Düsseldorf sich gänzlich umgestaltet hatten. 
Er verlangte daher 1869 seine Enthebung und wurde von H. Wisli- 
cenus ersetzt. Von seinen letzteren Werken ist der herrliche Fries 
des Festsaales der Realschule zu Düsseldorf mit zahlreichen auf 
Wissenschaft und Kunst, Industrie und Handel bezüglichen Porträts 
und Kinderallegorien wie das grosse Gemälde: Wegführung der Kinder 
Israels in die balaylonische Gefangenschaftii) schon erwähnt worden. 
Der noch kaum Spuren des Alters verrathende und noch mit grossem 
Erfolge im Bildniss thätige Künstler steht jetzt ganz ausser Zusam- 
menhang mit der Akademie, an deren Wiederaufsclnvung er, hoffent- 
lich mit Unrecht, verzweifelte. 
J. Hübnerts Thätigkeit in Dresden War, obgleich er Bendemann 
im Thronsaal unterstützte, doch mehr dem Statfelei- und beson- 
ders Kirchenbilde und dem Porträt gewidmet. Am bekanntesten 
sind WOhl seine beiden geschichtlichen Charakterbilder, der greise 
Carl V. in S. Just und Friedrich II. in Sanssouci, geworden. Nach 
Bendemanns Abgang liess der alternde Künstler den Pinsel mit der 
Feder wechseln und hat auch als OlHSlClItSVOllGP und enthusiastischer 
Kenner der altern Kunst nicht minder Ancrkennenswterthes geleistet 
wie als Künstler, so dass er bis in die neueste Zeit als eine der 
hervorragendsten Kunstnotalailitäten eine bedeutende Rolle in Dresden 
spielte. Von seinen letzteren Werken sind die Disputation zwischen 
Luther und Eck in Leipzig und Stephanus vor dem hohen Rathe, 
hervorzuheben. 
J. Schnorr dagegen, der in München sich mit einem Cornelius 
messen konnte und dem romantischen Geschichtsbilde einen Auf- 
Schwung gegeben hatte, an welchem eine ganze Generation zehrte, 
verbrauchte, seit er (1848) nach Dresden übergesiedelt war, den Rest 
seiner Kraft in einem allzu umfänglichen Illustrationsiverke, das seiner 
eigenthümlichen Begabung ferner lag als seiner religiösen Gesinnung, 
In der Nationalgallerie zu Berlin. 
Farbenskizze im Besitz des Hrn. 
Jacobsen 
im 
1-1839
	        
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