zenden Sorgfalt des Meisters in Composition und Durchführung den
grössten Theil seines zwanzig-jährigen Aufenthalts in Dresden in
Anspruch. Beim Rücktritt W. Schaclowfs 1859 an die Spitze der
Düsseldorfer Akademie berufen, fand er gleichwohl dort keine erheb-
liche Lehrwirksamkeit mehr, da während seiner Abwesenheit die
Kunstanschauungen in Düsseldorf sich gänzlich umgestaltet hatten.
Er verlangte daher 1869 seine Enthebung und wurde von H. Wisli-
cenus ersetzt. Von seinen letzteren Werken ist der herrliche Fries
des Festsaales der Realschule zu Düsseldorf mit zahlreichen auf
Wissenschaft und Kunst, Industrie und Handel bezüglichen Porträts
und Kinderallegorien wie das grosse Gemälde: Wegführung der Kinder
Israels in die balaylonische Gefangenschaftii) schon erwähnt worden.
Der noch kaum Spuren des Alters verrathende und noch mit grossem
Erfolge im Bildniss thätige Künstler steht jetzt ganz ausser Zusam-
menhang mit der Akademie, an deren Wiederaufsclnvung er, hoffent-
lich mit Unrecht, verzweifelte.
J. Hübnerts Thätigkeit in Dresden War, obgleich er Bendemann
im Thronsaal unterstützte, doch mehr dem Statfelei- und beson-
ders Kirchenbilde und dem Porträt gewidmet. Am bekanntesten
sind WOhl seine beiden geschichtlichen Charakterbilder, der greise
Carl V. in S. Just und Friedrich II. in Sanssouci, geworden. Nach
Bendemanns Abgang liess der alternde Künstler den Pinsel mit der
Feder wechseln und hat auch als OlHSlClItSVOllGP und enthusiastischer
Kenner der altern Kunst nicht minder Ancrkennenswterthes geleistet
wie als Künstler, so dass er bis in die neueste Zeit als eine der
hervorragendsten Kunstnotalailitäten eine bedeutende Rolle in Dresden
spielte. Von seinen letzteren Werken sind die Disputation zwischen
Luther und Eck in Leipzig und Stephanus vor dem hohen Rathe,
hervorzuheben.
J. Schnorr dagegen, der in München sich mit einem Cornelius
messen konnte und dem romantischen Geschichtsbilde einen Auf-
Schwung gegeben hatte, an welchem eine ganze Generation zehrte,
verbrauchte, seit er (1848) nach Dresden übergesiedelt war, den Rest
seiner Kraft in einem allzu umfänglichen Illustrationsiverke, das seiner
eigenthümlichen Begabung ferner lag als seiner religiösen Gesinnung,
In der Nationalgallerie zu Berlin.
Farbenskizze im Besitz des Hrn.
Jacobsen
im
1-1839