die Decke des einen Saales mit den vSchrecknissen des Kriegesa und
des anderen mit den sSegnungen des Friedensc geschmückt werden
sollte. Hinsichtlich der beiden Nebensäle blieb es indess bei flüchtigen
Skizzen, die ausgeführten Zeichnungen und zum Theil Farbenskizzen
des Hauptsaales dagegen, von den gewiegtesten Künstlern Roms mit
Recht bewundert, wurden zur Ausführung genehmigt.
Doch trotz Cornelius" schriftlichen Gutachtens gelang es einer
engherzigen Gegenpartei den Vollzug nicht blos zu sistiren, sondern
die Ausführung nach einem andern ungleich geringeren Plane durch
C. Blaas durchzusetzen: ein grosser Verlust für die Kunst; denn
Besseres vermochte Rahl nicht mehr zu leisten. Er hatte damit die
Profan-Historienmalerei zu idealer Höhe erhoben, wie es seit Raphaels
Stanzen wenigen Meistern geglückt ist. vES gibt nichts Verkehrterese,
hatte er sich seinen Schülern gegenüber geäussert, aals den Maler
mit dem Geschichtschreiber zusammenzustellen. Die Geschichte ist
für den Maler nicht mehr als für den tragischen Dichter, der den
Stoff in der Geschichte benützt, um seine ursprüngliche Idee darzu-
stellen. Und wenn ein Künstler die Geschichte seiner Nation malen
will, darf er sie nicht wie ein Geschichtschreiber auffassen, sondern
im Sinn eines Poeten muss er sie behandeln, mit dichterischem Geist,
mit der Phantasie des Dichters. Der Historiker, der wie ein Dichter
schreibt, ist unverlässig; der Künstler, der wie ein Geschichtschreiber
malt, ist lahm, kalt und ungeniessbar. Da die Geschichte die Auf-
gabe hat zu belehren, während Künstler und Dichter erwärmen und
begeistern müssen, so ist die künstlerische Darstellung in der Ge-
schichtschreibung nur Mittel zum Zweck, während in der Kunst die
Darstellung selbst der Zweck und das Darzustellende das Mittel ist,
um grosse allgemein menschliche Ideen zu versinnlicheimt Wir
werden kaum irren, wenn wir behaupten, dass zunächst in den
Corneliussälen der Glyptothek und dann in den Stanzen wie in der
Sixtina zu Rom das Verständniss für diese Wahrhaft monumentale
Auffassung der Historienmalerei ihm aufgegangen und durch die
negative Wirkung der von ihm bitter getadelten historischen Gallerie
zu Versailles, in Welcher eben jeder leitende Gedanke fehlt, zu noch
klarerem Bewusstsein gereift sei. Zur Erprobung aber wäre hier die
Gelegenheit gewesen, wie sie sich dem Meister wenigstens in dem
Umfange nie mehr darbieten sollte.
Da traf Rahl (1856) mit Baron Sina zusammen, Welcher ihn