italiener, welche dem Bildniss grössere Aufmerksamkeit geschenkt
hatten, überwiegend in's Auge fasste. Eine Zeit lang schwebte er,
trotz des Einflusses Riepenhatisens wie der von ihm begeistert ver-
ehrten Fresken von Raphael und Michelangelo, in Gefahr, zu Gunsten
coloristischer Effekte in Formlosigkeit oder in's affektirt Kräftige,
d. h. Theatralische zu gerathen; auch seine Vorliebe für tizianisches
Colorit, welche ihm den Scherznamen seiner Jugendzeit M161" wilde
Tiziana erworben, liess besorgen, dass er in Manier und technische
Nachahmung verfallen würde. Die zwei für das Belvedere ange-
kauften, aber in die Keller des Palastes versetzten Bilder- sManfred
von Karl von Anjou auf dem Schlachtfelde gefundene und vMantrecPs
Einzug in Luceriact) schienen auch diese Bedenken zu rechtfertigen,
und in der That war, als Rahl 1843 zurückkehrte, nur sein Ruf
im Portratfache begründet. Sein unstetes Naturell liess ihn überdiess
nirgends festen Fuss fassen: als Porträtist nach Kiel geladen, wandte
er sich erst nach Kopenhagen, dann über Brüssel nach Paris, und
nachdem er hier einige Monate nach Venetianern und nach Rubens
copirt und Rom zum dritten Male besucht, folgte er wieder einer
Einladung nach Holstein und Kopenhagen und neuerdings nach
Paris. Doch wie der dänische König, der sich von ihm gemalt
wünschte, bald nach seiner Ankunft starb, so kam der Künstler
auch eben in Paris an, als der Julikönig flüchtig seines Bildnisses
nicht mehr bedurfte. (1848).
Mit den Eindrücken der Revolution kehrte er daher nach Deutsch-
land zurück, um sich in Frankfurt aktiv an der Freiheitsbewegung
zu betheiligen, dann (zu spät) auf den Schleswig-Holsteinschen
Kriegsschauplatz zu eilen, darauf in Wien in die akademische Legion
einzutreten und endlich ein Mandat zum Studentenparlamente in
Eisenach anzunehmen. Als der Sturm verbraust war, fand er die
Ruhe wieder, sich, da ihm die Oktoberrevolution Wien versperrte,
zwei Jahre in München ganz seiner Kunst zu widmen. Ein Flug-
blatt des Künstlers, in welchem er, wie einst Cornelius von Rom
aus, der Wiederbelebung monumentaler Malerei in Oesterreich das
Wort geredet, hatte indess grosses Aufsehen erregt und 1850 wurde
er wirklich als Lehrer an die Wiener Akademie berufen. Allein die
Reaktion fand ihn weder nach seiner künstlerischen noffh nüßh Seiner
erstere
Das
1837,
das
zweite
1847
vollendet.