wenigstens vorwiegend dem religiösen Fache huldigten. Unter
den eigentlichen Schülern Führichis und Kupelwiesefs aber muss
F. Dobiaschofsky, geb. zu Wien 1818, T daselbst 1867, hervorgehoben
werden, welcher freilich den Eindruck seiner grossen Begabung in
seiner letzteren Zeit durch übertriebene Sentimentalität etwas ver-
kümmert hat.
Das Ueloergewicht der Führiclrschen Schule konnte SiClI indeSS
seit der Vollendung der Altlerchenfelder Wandmalereien nicht mehr
behaupten. Es war in Wien dem Aufschwunge der religiösen Kunst,
wie er sich in kirchlichen Neubauten geäussert hatte, ein ungleich
umfänglicherer der Profankunst gefolgt, der in der Anlage des Rings
seinen fruchtbaren Boden fand. Für die profane Monumentahnalerei
aber war Oarl Rahlii), zum epochemachenden Haupte herangereift.
Geboren zu Wien 1812 als der Sohn des trefflichen Kupferstechers
C. H. Rahl, halte dieser 1831 mit dem Bilde vDavid in der Höhle
Adulanm den ReichePschen Preis erlangt, hatte sich aber, da 01'
seiner Jugend Wegen mit dem italienischen Reisestipendium nicht
berücksichtigt werden konnte, von Cornelius' Ruf angezogen nach
München gewandt. Allein die Glyptothekgemälde waren vollendet
und Anschauungsdifferenzen trieben ihn bald wieder weg, erst nach
Stuttgart, wo er Wächter besuchte, und etliche Porträte malte, dann
nach Wien und Ungarn, wo er mehre Kirchenbilder schuf, bis end-
lich der Erlös" für das WGOitOSgGPiClItK aus dein Nibelungenliedett)
die Mittel zur ersten italienischen Reise 1836-38 darbot. Zunächst
fesselte ihn Tizian, welcher ihm von seinen ersten künstlerischen
Versuchen an als Ideal vorgeschwebt War, an Venedig, dann nach
Rom gelangt schloss er sich, statt wie die Mehrzahl der Genossen
der römisch-deutschen Schule Overbeck's nachzugehen, vielmehr an
den älteren Riepenhausen, an Koch Wie an Genelli an, von Welchen
namentlich der letztere ihm vielfach congenial War. Da ihn aber
zunächst mehr das Porträt beschäftigte, konnte er sich weder auf
die Strenge Umrisseolnposition des ersteren noch auf die phantasti-
schen Conceptionen des letzteren zu weit einlassen und es War
natürlich, dass er auchin Rom die coloristische Seite der Ober-
Fr. Hottner, Galil Rahl, eine biographische Skizze.
theilungen über bildende Kunst. Wien 1863. S. 37. fg.
M) (1835).) In der Belvedere-Gallerie zu Wien.
Recensionen
und
Wit-