Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

mischen und der neuen von Overbeck als Akademieschtiler begrün- 
deten romantischen Schule war ohne Entscheidung an der all- 
gemeinen Theilnahnilosigkeit erloschen. Mit dem Tode der Haupt- 
stützen der ersteren, eines Füger, Maurer und Abel (1818) war auf 
der einen Haltlosigkeit, mit dem Abgange der besseren Talente der 
letzteren auf der anderen Seite nur Mittelmässigkeit zurückgeblieben. 
Die ehemaligen Klosterbrüder Scheffer von Leonhartslzofi" und Jos. Satter 
(vgl. s. 227), ferner F. 1,. Schnorr (vgl. s. '22s)r) und selbst die 
übrigens nicht dauernd an Wien gebundenen Olivieris hatten dem 
neuen Evangelium kein Leben zu verleihen und keine Anerkennung 
zu verschaffen gewusst, so dass sie lange Zeit als eFalschmünzeret 
verfehmt auch den jüngeren und talentvolleren Nachwuchs nicht zu 
fesseln im Stande waren. So wandte sich Steinle nach Frankfurt 
und Schwind nach München, und auch L. Kupelwiese-r unter mehren 
anderen, wie J. Binder, III. Eichholzer, F. Kräuter, W Rieder, 
J. Bayer, J. Schmutzer, H. Schizoenznziinyer und O'. Russ der begab- 
teste wurde erst durch Führich zur klaren Richtungserkenntniss 
geführt. Die Akademie selbst aber hatte nach dem Hingang der 
alten Akademiker sich von der Historienmalerei fast gänzlich abge- 
wandt, wie denn ein Landschafter, Jos. Rebell, als Direktor fungirte 
und sonst neben dem Porträt nur noch das Genre bedeutendere 
Vertretung fand, das allerdings auch seit Peter Fendi namentlich 
durch F. G. Waldmüller und Danhauser zu epochemachender Ent- 
Wicklung gelangte. Denn auch die lebensgrossen Darstellungen 
P. Krafffs, geb. zu Hanau 1780, 1- zu Wien 1856, wie der Ab- 
schied des österreichischen Landwehrmannes von Weib und Kind 
und die Heimkehr desselben nach dem Befreiungskriegett) sind 
nichts weiter als vergrösserte, und darum auch leere Genrebilder 
ohne Schönheit und Farbe. 
die 
Dadurch dass, nachdem 
besten der romantischen 
seine Professur 
Wie Kupeludeser 
Führich 
Jünger , 
angetreten, 
und Dobia- 
i") Als seine Hauptwerke sind die "Erscheinung Mephistds bei Faust" (Bel- 
vecieregallerie) und die Speisung der Viertausend im Refectorium der Mechitaristen 
Zu Wien zu erwähnen. 
i") 1813 und 1820 gemalt, im Belvedere. Noch weniger bedeutend sind die 
Schiachtenbilder von Aspern und Leipzig, gest. v. Rahl und Scott, im Invaliden- 
hause zu Wien.
	        
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