dieses technische Gebrechen erreichte er aber auch hier nicht, was
er offenbar durch den Beifall, welchen die Düsseldorfer Beschickungen
der Berliner Kunstausstellungen hervorriefen, gereizt, anstrebte. Das-
selbe Gebrechen liess ihm ebenso im Bildniss nicht die Superioritäit
über Wach gewinnen, die er sonst durch grössere Naturwahrheit
und Unmittelbarkeit, wie auch durch grosse Virtuosität im a la
prima-Malen (das Porträt Thorwaldsenst) soll an einem Tage fertig
hergestellt worden sein) beanspruchen konnte.
Ist G. Begas durch seinen viermaligen entschiedenen Richtungs-
weehsel eine charakteristische kunstgeschiehtliche Erscheinung, so
bleibt W Hensel, geb. 1794 zu Trebbin 1' 1861 in Berlin, stets in
ungewisser Schwebe zwischen seinen Vorbildern, wie zwischen der
alten Schule und der neueren Richtung. Wie er in seiner Jugend
zwischen dem Berufe eines Bergmannes, dann in der Kunst zwischen
Dichter und Maler geschwankt hatte, so konnte er auch, nachdem
er wie Wach 1813-1815 als Offizier gedient, sich nicht zu irgend
einer Schule entschliessen, sondern ging seinen eigenen Weg oder
vielmehr einen Schlangenweg zwischen verschiedenen Richtungen.
Nachdem er mit Kolbe, Dähling, Klöber, Völeker, Schumann und
Stürmer 1821 im Berliner Schauspielhause gemalt, machte er sich
1822 selbständig bekannt durch die Zeichnungen der Costümbilder
aus einem Lalla Bookh vorstellenden Hoffeste. Das Copiren der
Transfiguration Raphaels für die Schlosskalnelle zu Charlottenburg
gab dann seinen folgenden religiösen Bildern einigen raphaelesken
Zuschnitt, wie ihn seine wSainariterineifii) und sein bedeutendstes
Bild wChristus vor Pilatusattktt) erkennen lassen. Der Erfolg der
Düsseldorfer auf den Berliner Ausstellungen und der Glaube, dass
dieser vorwiegend in der Stoffwahl seinen Grund habe, scheint dann
auch ihn wie Begas zu Darstellungen, wie der wReigen Mirjanrs
nach dem Durchzug durch das rothe Meere (1836) oder alsraelitisclle
Hirtin in Gosen leierspielenda (1839) veranlasst zu haben. Was
jedoch die Stotfwahl vermag, zeigte ihm viehnehr ein Genrebild,
welches die in den zwanziger Jahren berühmte Schönheit von Albano,
4') (1841,) Gallerie Raczynski .in läterlin. (Nr. 145.)
81k) (1328) Im Schloss Qzu BeFhn, 11th. v. QIderinaQn uri1d T'empe1te1.
4:41:41) (1334) In der Garmsonsklrche zu Berhn. Lmrlssstlch xm läaczynskfschen
Kupferhefte.