Von seinen übrigen g-rösseren Werken entziehen sich seine Musen
am Plafond des Berliner Schauspielhauses?) durch ihre Entfernung
vom Beschauer und die zwei Gemälde in der evangelischen Peter-
Paul-Kirche zu Moskautt) durch ihren Ort der Beurtheilung. Seine
Gartens zu den Glasgemälden von Marienbtirg werden gerühmt.
Die Psyche als Kranzwinderin von Amor bedrängtt-titt), scheint in-
dess der Blumen wegen gemalt zu sein, indem das Beiwerk sogar
tiberwiegt. Auch hier vermag die liebevolle Durchführung den Mangel
an Phantasie und eigenem Formensinn, wie den Eindruck des An-
gelernten nicht vergessen zu lassen. Recht tüchtig sind endlich die
Bildnisse, wenn auch nicht unmittelbar und lebendig genug, wie das
in Costüm und Stellung an Raphaels Johanna von Arragonien
gemahnende Bildniss" der Gräfin RaczynskiJr), oder das Porträt des
Ministers von Schön Begreiflich ist, dass seine correkte Hand
in der Zeichnung, sein Anlehnen an mustergiltige Vorbilder und seine
vorwiegend technische und formale Richtung ihn wie seinen Ge-
nossen W. Schadow ganz besonders zum Vorstand einer Akademie
geeignet machten, obwohl er selbst deren Einrichtung tadelte und
nach französischem Muster auf Atelierbildung hielt. Ebenso sicher
aber ist es, dass bei seinem rückwärts gerichteten Blicke und dem
Hemmniss, das immer im extrem Regelrechten liegt, wahrhaft grosse
Künstlererscheinungen durch ihn nicht gefördert werden konnten,
wie denn auch unter den nahezu hundert Schülern, die aus seinem
Atelier hervorgegangen sind, keiner sich zum Meister ersten Ranges
erschwungen hat.
Neben Wach stellte sich seit dem Abgange W. Schad0w's nach
Düsseldorf als Künstler gleichen Ranges, wenn auch in wesentlich
verschiedener Richtung Carl J. Begas, dessen früherer Entwicklungs-
gang schon in dem Abschnitte über die Romantiker (S. 269) in
Betracht gezogen werden musste. An Unselbständjgkeit Wach ähn-
lich war er übrigens wandelbarer als jener und lenkte, nachdem er
bereits drei Entwicklungsphasen, die Davidische seiner französischen
x) (1820) Gest. v. Caspar,
h") (1822) Auferstehung und Abendmahl, beschrieben
S. 99 fg.
'33) (1834,) Nationalgallerie zu Berlin. Nr. 248.
T) (1827) In der Raczynskigallerie zu Berlin. Nr. 56.
H") In ganzer Figur. Stadtmuseum zu Kilnigsherg.
im
Kunstblatt
1823.