sich sofort sein Atelier mit Schülern füllte und tonangebenrl für die
Berliner Schule ward. Es blieb auch so bis fast an seinen Tod
(1845), wenn auch die talentvollere Kunstjtlgcnd sich mehr zu
W. Schadow hingezogen fühlte, und diesem selbst, wic- im vorigen
Capitel dargestellt worden ist, an den Rhein nachfolgte.
Als seine zwei bedeutendsten Werke sind M118 Madonna im
tronow) und die drei himmlischen Tugenden mit) zu betrachten. In
beiden ist das Studium der italienischen Cinquecentisten unverkenn-
bar, im zweiten Raphael vielfach reproducirt. Es ist unmöglich, sich
dem befriedigenden Eindrucke dieser Werke zu entziehen, des warmen
Colorits und der gründlichen Vollendung bis in's Beiwerk (Archi-
tektur der Thronüdictile, Guirlanden u. s. w.) am ersteren, wie des
raphaelischen Habitus des allegorischen Gemäldes in der Werdefschen
Kirche; aber es ist mehr der Eindruck einer vortrefflichen Nach-
ahmung als der originaler Erfindung und eigenen Schaffens. Her-
vorstechend ist vielleicht nur die geschickte Technik und namentlich
das architektonische 'l'alent, das sich in dem Rhythmus der Compo-
sition und in dem symmetrischen Reichtlnnn des Ornamentalen
äussert, das mit dem Oel- und Staffeleigemalde eigentlich im Wider-
spruche steht. Wenn W. Schadows Bonmot, dass der Marmor,
der in der Nachbarschaft bearbeitet wurde (Rauch und Tieck's
Werkstatt befand sich nemlich neben Wach's Atelier im sogen.
Lagerhause) Kälte über die Erfindungen Wach's verbreitet habe,
gewiss nicht auf die plastische Tendenz Wach's ausgedehnt werden darf,
"so passt die sonst hinkende Vergleichung der drei damaligen Maler-
schulen zu Düsseldorf, München und Berlin als der malerischen,
plastischen und architektonischen wenigstens ganz auf das persön-
liche Verhältniss Wachs zu den Häuptern der beiden anderen
Akademien.
(1821) Von der Stadt Berlin der Prinzessin Louise von Preussen bei
ihrer Vermählung mit Prinz Friedrich von den Niederlanden geschenkt. In
kleiner gleichzeitiger Wiederholung in der Berliner Nationalgallerie (Nf- 247)-
Die Naturstudie zum Kopf der Madonna bei Raczynski (Nr. 29). Nach einem in
Rom gefertigten Carton "das wiedervereinigte Christenthurn", von ihm „la belle
Alliance" genannt, auf welchem S. Augustinus, S. Georgius, S. Chrysostomus und
Luther als Repräsentanten der Confessionen der Madonna zur Seite stehen.
h") (1830) In der Werder'schen Kirche zu Berlin, gest. v. J. Thäter im Rac-
zynskfschen Kupferhefte.