reden, nicht einmal von einer bestimmten Richtung, welche der
'l'hätigkeit der Schüler das Charakteristikuni einer Schule hätte Ver-
leihen können, so dass die Anerkennung, welche ihnen gezollt werden
kann, sich lediglich auf die ihrer relativen T üchtigkeit und Geschick-
lichkeit beschränkt.
Gar-l Wach, geb. 1787 zu Berlin, Schüler des Professors
C. Kretschmer, war in der alten Schulet) bereits zum Manne gereift,
und hatte dann 1815 seine Vollendung im Atelier Gros' zu Paris
gesucht. Kein Wunder, dass der Eindruck, Welchen die römische
Genossenschaft 1817-1819 in der Tiberstadt auf ihn machte, nicht
mehr durchgreifend sein konnte, da in technischem und formalem
Betrachte, worauf YVaclrs Streben zunächst gerichtetwar, in dem
Corneliusschen Kreise in der That. wenig zu holen war. Noch mehr
präoccupirt und überdiess minder begabt als sein gleichzeitig in Rom
lelaendei" Landsmann W. Schadow hatte er sich zu einem radicalen
Bruche mit der Tradition noch weniger entschliessen können. Was
er von den Klosterbrüdern gewann, war die Sorgfalt, die sich jedoch
zur Peinlichkeit entwickelte. Er liess es sich zwar nicht verdriessen,
den Werken der Präraphaeliten einige Aufmerksamkeit zu schenken;
allein da. es ihm unmöglich war, sie zu studiren, so begnügte er
sich, sie zu copiren. Auch bei dem Bilde vvder Heiland unter den
Jüngernwkt), bei welchem ihm Mazolinds a Christus unter den Phari-
siiernc zum Vorbild diente, war es ihm nur darum zu thun, dessen
Tiefe und Kraft des Colorits zu erreichen. Dafür schloss er sich enger
an Raphael, dessen Formgebung und Colorit er sich in hohem Grade
anzueignen wusste. War es ihm doch gelungen, in Florenz den
Ezechiel Raphaels so täuschend zu copiren, dass_ der Grossherzog
das Original anketten liess, um bedenkliche Folgen einer Verwech-
selung zu verhindern. Man mochte sich dabei an A. del Sarto
erinnernttt) und als Wach 1819 nach Berlin zurückkehrte, war sein
Ruf und in gewissem Grade verdientes Ansehen so begründet, dass
für das k.
1823 S. 97
i") Diese bezeugt sein Christus mit S. Johannes und Matthaeus für das
Landgut Parez. Andere Werke dieser Zeit finden sich im Kunsthlatt 1823 S,
verzeichnet.
es) Nach einer in Rom gefertigten Skizze 1828 für Raczynski (Gallerie Nr.
ausgeführt.
Vasari, Leben der Maler. D. A. III. 'I'heil, I. Abth. S. 429,