Di
religiöse
Malen
Settegast,
Kehren,
Clasen,
Mintrop.
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Dem Degenschen Kreise ferner stehen endlich einige beachtens-
werthe Künstler, Welche wenigstens grossentheils ihre Aufgaben in
gleichem Gebiete erwählten, hinsichtlich der Stylrichtung aber sich
mehr an die Düsseldorfer Eigenart im Allgemeinen hielten. So
J. Kehren, geb. 1817 zu Hülchrath im Bergischen und aus gewerb-
licher Sphäre zur Kunst- übergwa-treten. Eine Zeitlang Gehülfe am
Apollinarisberge hatte er doch Biegsamkeit genug, um später in die
Fussstapfen Hethefs einlenken zu können. Sein bedeutendstes Bild
im religiösen Fache; wJoseph gibt sich seinen Brüdern zu erkennenx,
ist der Beurtheilung entrückt wordenf); allein auch seine übrigen
Arbeiten sind von ernster Wahrheit und kraftigerer Farbe, als sie
der Degefsche Kreis anstrebt. C. Olasen, geb. 1812 zu Düsseldorf,
gewinnt sogar seine Haupterfolge weniger in seinen zahlreichen
Altarbildern, als in den selteneren Werken aus dem religiösen oder
geschichtlichen Genre, während er in seinen grösseren Compositionen
für das Rathhaus zu Elberfeld nicht einmal Kehren, geschweige denn
Fay erreichte. Diesen verwandt sind A. J. R. Schall, geb. 1816 zu
Breslau, T72. Maassen, geb. 1818 zu Aachen; O. Herrmann, geb. zu
Coblenz 1813; A. Korneck, geb. 181-1 zu Breslau; G. Lasmslsy,
geb. 1809 zu Coblenz u. a. m. Hervorragend aus dieser Gruppe
erscheint nur Th. Mintrop, mit ungleich mehr Eigenart ausgestattet,
als die genannten und nur in dem Schwanken hinsichtlich der Stoff-
wahl mit ihnen vergleichbar. Auf einem Bauernliofe bei Werden an.
der Ruhr 1814 geboren, war er bis zu seinem 30. Lebensjahr-e trotz
des entschiedensten Dranges und Talentes für die Kunst als Knecht
hinter dem Pflug gegangen, und würde wohl seinem künstlerischen
Triebe für alle Lebenszeit nur in nebensächlichem Spiele gerecht
geworden sein, wenn er nicht ein moderner Giotto von dem
Maler Geselschap aufgefunden und nach Düsseldorf gebracht worden
wäre. Seine massenhaften Entwürfe haben ihn stets als einen
wunderbaren Genius erkennen lassen; aber seine künstlerische Hand-
fertigkeit konnte sich, weil spät und mühsam angeeignet, zur ent-
sprechenden Ausführung trotz hingebenden Fleisses tun so weniger
erschwingen, als seine künstlerische "Laufbahn zu kurz war (T 1870).
Gleichwohl verrathen schon seine ersteren Werke, wie die Maria mit
i
1') Als Kunstvereinsgewinnst
R. e b e r, Kunstgeschichte.
New-
-York
gelangt.
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