Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

die Waclfs in Berlin und siedelte 1829 nach Düsseldorf über 
Wenige Jahre akademischer Studien genügten, um ihn so weit zu 
fördern, dass seine Arbeiten Aufsehen machten, indem neben deren 
Inaassvoller Schönheit, die sich ebenso ferne hielt von der ascetischen 
Schtvächlichkeit und dem Archaismus der Overbecktschen Richtung 
wie von dem äusserlichen Formbehagen der älteren Schüler Schadow's, 
die warme Empfindung nicht verkannt werden konnte, Welche den 
inneren und hingebenden Antheil des Künstlers an seinen Werken 
zeigten. Von der Pieta an, womit er 1830 seine Künstlerlaufbahn 
eröffnete, schuf er nun eine Reihe von Oelgemälden für Privatbesitz 
und Altäre der rheinländischen Kirchen, meist Madonnenbilder, unter 
welchen die Madonna mit dem Christkinde in der Jesuitenkirche zu 
Düsseldorff), wohl als das hervorragendste bezeichnet werden kann. 
In der That wird selbst der religiös indifferente Beschauer sich dem 
Eindrücke nicht entziehen können, durch welchen das gesenkte, in 
wunderbarer Bescheidenheit verklärte Antlitz der Mutter, wie das 
sicher bewusste Auge des Christkindes den Andäehtigen hinreisst. 
Da fand sich Gelegenheit für den Meister Stoffgebiet und Kunst 
monumental weiter zu entfalten, indem der Graf v. Fürstenheim- 
Stammheim auf Anregung Schadow's sich entschlossen hatte, an die 
Stelle der baufälligen Wallfahrtskapelle auf dem Apollinarisberge bei 
Remagen, die in seinen Besitz gekommen war, eine neue Kirche zu 
setzen, für deren Bau er den Cölner Dombaumeister Zwirner gewon- 
nen hatte. Noch vor der Feststellung der architektonischen Ent- 
Würfe aber war an Deger der erfreuliche Auftrag ergangen, so dass 
dieser sich mit dem Architekten über die ihm wünschenswerthen 
Räumlichkeiten verständigen und während der Bauführung die Vor- 
arbeiten zu den Gemälden ohne alle Ueberstürzung betreiben konnte. 
Hatte indess der Künstler für seine bisherige Kunstentwicklung ausser . 
seineneigenen Impulsen mit den Kunstmitteln der rheinischen Aka- 
demie sich begnügen können, so empfand er jetzt das Bedürfniss, 
für diese monumentale Aufgabe in der Heimat aller monumentalen 
und besonders der religiösen Kunst, in Rom sich vorzubereiten und 
begab sich mit seinen Freunden und zu dem Werke erwählten Ge- 
hülfen, den Gebrüdern Müller und F. Ittenbach 1837 dahin. Der 
mächtige Eindruck der Freskotverke der alten Florentiner wie der 
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