Volltext: Geschichte der neueren deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts bis zur Wiener Ausstellung 1873

Farbenzauber, Wahrheit der Darstellung und ungesuchter Schönheit 
der Formgebung verräth indess auch das jüngste Werk noch keine 
Abnahme des betagten Künstlers, wenn auch die ursprüngliche Frische 
und Hingebung unter der technischen Sicherheit einige Einbusse 
erlitten hat. Seine Richtung erlaubte ihm stetiges Vorwärtsschreiten 
in der realistischen und coloristischen Entwicklung seiner Zeit, ohne 
dadurch wie Bendemann mit seinen Anfangen in Conflict zu kommen, 
und so gehört er vielmehr selbst und zwar als einer der bedeu- 
tendsten zu den so wichtigen Vermittlern der älteren rnit der neuen 
Schule. Seit 1859 an die Spitze der Garlsruher Kunsthalle berufen 
ist auch sein Einfluss dort noch immer nicht unbeträichtlich. 
Lessing hatte zwar in Düsseldorf keine akademische Stelle 
bekleidet; doch war der Einfluss seines Ateliers ein ausserordentlich 
grosser. Die meisten von ihm inspirirten Künstler gehören jedoch, 
indem sie die Bahnen des Meisters weiter verfolgten, der coloristisch 
realistischen Periode an, wie namentlich E. Leutze, geb. 1816 zu 
Schwäbisch-Gmünd, der in Amerika erzogen, aber von dort nach 
Düsseldorf zu seiner weiteren Ausbildung übergesiedelt war, wo 
Wenigstens seine Erstlingswerke: Columbus vor dem Rathe zu Sala- 
mancatk) und Columbus in Ketten zurückkehrend, noch auf der 
Schwelle zur neuen Phase stehen.  
J. Schradcr verfolgt sogar schon von vorneherein die neue 
Richtung, wie später gezeigt werden soll. Dagegen gehören ent- 
schieden hieher P. Kiederdch, geb. 1810 zu Göln, 1- 1850 zu Düssel- 
dorf, welcher .als einer der ältesten Zöglinge der Schule in seinem 
aKarl V. zu S. JUSM, wsterbenden Lavalettec und wVergiftungsver- 
such P. de Vineis an Kaiser Friedrich ILc mit dem akademischen 
Fleisse der Durchführung auch den Geist der Schadow-Schule bewahrt 
hat, oder W Volkhardt, geb. 1815 zu Herdecke an der Ruhr, der 
in religiösen Bildern nicht über Schadowv, in romantischen nicht 
über G. Sohn hinausging, vielmehr hinter denselben, wie in profan- 
historischen (aus der Geschichte der Maria Stuart) hinter Lessing 
zurückblieb und zuletzt wie Kiederich sich vorzugsweise dem Porträt 
zuwandte. 
Dagegen 
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