und
sein
realer
Natursinn
drängte
ihn
vielmehr
ZU
Scenen
aus
der
Geschichte.
Die romantische Strömung hatte das Interesse des deutschen
Volkes vorzugsweise auf die Hohenstaufenzeit und auf die Periode
der Kreuzzüge gelenkt und die Kunst kam natürlich diesem Interesse
entgegen. Lessing aber fühlte sich besonders von dem Conilict
zwischen Kirche und Staat angezogen, weicher nicht bloss die Periode
des schwäbischen Kaiserhauses, sondern auch die vorausgehenden und
nachfolgenden Jahrhunderte, überhaupt das ganze Mittelalter füllte,
und griff zuerst sogar in eine spätere, von ihm mit grosser Vorliebe
wiederholt behandelte Tragödie, neinlich die Geschichte der Hussiten.
Schon 1834 erschien die epochemachende Skizze seiner Hussiten-
predigt, welche 1835 zum Carton und 1836 zum grossen Oelbilde
sich gestaltetem). Indess fesselten ihn noch einige Zeit seine Arbeiten
für Heltorfitii) an das frühere Mittelalter. wEzzelin von den Mönchen
zur Busse ermahnte wir), sGefangennehmung des Papstes Paschalis
durch Kaiser Heinrich V11") und sHeinrich V. vor dein Kloster Prü-
feninga 11-) liessen jedoch überall die Vorliebe für den Kirchenstreit
erkennen. Vor dem letzteren war aber in wHuss zu'(]0stnitz seine
Lehre vertheidigendc 1-1-1) gewissermassen der zweite Akt seiner
Reformationsbilder erschienen, Welchem 9 Jahre später der dritte in
xHLlSS zum Scheiterhaufen geführte 31-) sich anreihte. Die weitere Ver-
tiefung in die Reformationsgeschichte führte ihn dann zur Darstellung
aus der Geschichte Luthers Der xVerbrennung der lpäpstlichcn Bulle
vor dem Elsterthor zu Wittenberga (1853), folgten die sThesen
Lutherstüpt-t) und endlich die Disputation zwischen Luther und Eck
auf der Pleissenburg bei Leipzigwii), 'mit welchem der Künstler
vielleicht seine Historienbilder zum Abschluss gebracht hat. An
i) Im Besitz des deutschen Kaisers, gest. v. Hoffmann.
H) Die Erstürmung yon Iconium ausgeführt von Plüddemann.
tat") (1838) Im StädePschen Museum zu Frankfurt. Nr. 370, lith. v. E. E. Schäffer,
1-) (1840) Im Besitz des Direktors Bendemann z. Düsseldorf, gest. v. Oelschig.
H) (1844) Im Besitz des Königs von Hannover.
1-11) (1842) lrn Städefschen Museum zu Frankfurt. Nr. 369, lith. v. Wildt.
(1351,) In den Besitz des ehem. Consuls Böcker in Nerv-York gelangt,
st. v. Jansen.
ge 1M") Gest. v. J. L. Railb-
tilrf) ln der Kunsthalle zu Carlsruhe.