der aber nach mehrjührigem Aufenthalte in Rom 1833 nach Düssel-
dorf übersiedelte, dessen romantische Strömung ihm zusagender war,
als die monumentale Idealkunst seines früheren Meisters, beschränkte
sich mit Erfolg auf das romantisch-historische Gebiet, von Welchem
er die Zeit der Kreuzzüge bevorzugte. Dabei War es aber dem Geiste
der Schule, der nach dieser Seite hin in den trauernden Juden Bende-
mann's, wie in dem trauernden Königspaar Lessings seinen bezeich-
nendsten Ausdruck fand, entsprechend, dass er allen Weltgeschicht-
liehen Momenten aus dem Wege ging oder von ihnen nur Episoden
entlehnte. S0 in den xPilgern in der Wüster t), in der sMorgen-
waches in dem wAuszug der Christen nach dem Verlust von Ptole-
maiscttf), dem werwundeten Kreuzrittem, der xAufnalime eines
Kreuzritters in einem Klosterc u. s. w. Auch die Jungfrau von
Orleans begeisterte ihn zu mehren Darstellungen, von welchen die
betende Halbfigur der Pucelle mehrfach wiederholt zu seinen bekann-
testen Werken gehört Zu mehr epischer Geschichtsdarstellung
musste er besonders veranlasst werden, wie durch den Auftrag; des
Königs von Preussen, den Rittersaal zu Stolzenfels mit Wandge-
mälden auszuschmücken (1842-1846), wo aber auch Gottfried von
Bouillon am h. Grabe, die Rettung Barbarossats durch Hartmann
von Siebeneichen, die Minnesinger am Rhein, die Begrüssung Isa-
bellens von England durch Kaiser Friedrich II., Rudolph von Habs-
burg die Raubritter züchtigend und der Tod Johann's von Böhmen
in der Schlacht bei Cressy mehr allegorischer Natur sind und die
Rittergaben: Glaube, Treue, Poesie, Minne, Gerechtigkeit und "Fapfer-
keit repräsentiren sollen. Stilke ist einer der ersten Cornelianer ge-
wesen, welcher den Weg der Geschichtsmalerei im engeren Sinne
betrat (in einem Carton für den Reichsfreiherrn von Stein); aber
seine romantische Auffassung liess ihn an genrehafter Vorliebe für
Zuständliches haften, welches ihm auch darum zusagender sein musste,
als er kraftvolle Bewegung und originale Anordnung nicht in seiner
Gewalt hatte oder bei seiner im Geiste der Schule auf schulgerechte
Tadellosigkeit gerichteten Tendenz nicht wagen wollte.
(1834.) In den Berl. Kunstverein gelangt, gest. v. Eichens, lith.
M") Im Besitz des Hrn. v. Woringen zu Saarn, lith. v. Gerhard.
(1841) Im Stadtmuseum zu Königsberg.
T) (1836) Zum erstenrnale für Lord Landsdowne gemalt-
Sprick.